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- Marc Keiterling Geschrieben von:
- Veröffentlicht am:
Dirk Heisterkamp (Früh Kölsch-Marketingchef, rechts) überreichte den Capri an Gewinner Marc Wawrzyniak.
Die Rubrik „Mensch & Maschine“ kommt in dieser Ausgabe einmal in einer XXL-Variante daher. Kein Steckbrief ist es diesmal, sondern eine außergewöhnliche Geschichte. Von einem frischgebackenen Capri-Besitzer, der nun auch neues Mitglied im CCD wird.
Wie in der letzten Aktuell bereits berichtet, war es 2019 exakt 50 Jahre her, dass die erste Flasche Früh Kölsch an den Mann gebracht wurde. Die Brauerei gibt es selbstverständlich schon viel länger. Seit mehr als 111 Jahren ist der „Cölner Hofbräu P. Josef Früh“ tätig. Doch erst 1969 wurde das Getränk auch in der Flasche angeboten. Rückblickend kann die Brauerei guten Gewissens behaupten: “Aus der Flasche ist was geworden.” Dementsprechend feierte die Brauerei dieses Jubiläum. Nämlich mit einer Kronkorken-Aktion, bei der es echte Oldtimer, viele Retro-Schätze oder auch eine Jahresration Früh als Haustrunk zu gewinnen gab. Passend zum 50. des Capri-Verkaufsstarts war auch ein I-er unter den möglichen Gewinnen.
Den weißen 1500 XL haben in diesem Jahr viele gesehen. Auf Plakatwänden etwa oder auch in natura beim Empfang im Juni bei Ford oder dem Wochenende auf Schloss Dyck (Bericht in dieser Ausgabe). Zu den vielen Kronkorken-Sammlern zählte Marc Wawrzyniak. Der 32-jährige gebürtige Kölner lebt in Kerpen-Horrem, arbeitet als TV-Designer bei der infoNetwork GmbH bei der Mediengruppe RTL in Köln-Deutz und betreibt mit einem Kumpel außerdem noch eine weitere Gesellschaft.
Der Vater fuhr einst Capri
Weiteres zu seiner Person? „Als geborener Kölner liebe ich, wie soll es anders sein, den Karneval. Ich bin unter anderem Mitglied bei der Karnevalsgesellschaft Altstädter Blau-Wiess Horrem von 1937 und tanze beim KG-eigenen Männerballett gemeinsam mit 14 anderen Kollegen alljährlich zur Karnevalszeit durch Veranstaltungen in der Umgebung. Vier andere Mittänzer sind selbst Oldtimerliebhaber und besitzen jeweils einen eigenen Klassiker“, erzählt Marc Wawrzyniak. Dies sind ein Citroen 2CV (die „Ente“), ein Triumph MK4 Spitfire, eine „göttliche“ Citroen DS und eine Toyota Celica von 1978.
Nicht die erste Begegnung mit altem Blech, er ist familiär entsprechend geprägt worden: „Zusammen mit meinem Vater - der bis zu meiner Geburt selbst einen Capri III, 2.0 S, von 1979 in Silber mit anthrazitfarbigen Streifen besaß-, seinen besten Freunden und guten Freunden von mir bauen wir jedes Jahr unseren Karnevalswagen zu unserem jeweiligen Motto, um am Karnevalssonntag am Zug in Neu-Bottenbroich teilzunehmen.“ Auch in der dortigen Karnevalsgesellschaft Garasche Jonge ist Wawrzyniak Mitglied.
Der Vater und seine Kumpels waren bereits vor rund 20 Jahren als findige Bastler unterwegs. „Damals haben sie mal einen VW Käfer in der Mitte zerteilt und mit einem Doppel T-Träger so verlängert, dass sich alle Mann wie an einer Theke daran setzen konnten. Mit vereinten Kräften musste der hintere Teil des Wagens bei Kurven, aufgrund seiner Länge und den engen Straßen, um diese Radien gehoben werden“, grinst der Sohn. Auch in diesem Kreis gibt es übrigens zwei Oldtimerliebhaber die gemeinsam eine Werkstatt haben, in der sie Aufbereitung und Restauration betreiben.
Alles keine schlechten Voraussetzungen, um einen Oldie am Leben zu erhalten. Wenn man einen hätte!
„Seit vielen Jahren bin ich selbst ebenfalls oldtimer-infiziert. Vermutlich auch durch die Oldtimerrallye des MSC Neu-Bottenbroich, die dieses Jahr zum elften Mal stattfand. Zu Beginn der Rallye stellen sich alle Teilnehmer mit ihren Fahrzeugen auf dem alten Schulhof in Neu-Bottenbroich auf, was immer ein faszinierender und wahnsinnig toller Anblick ist“, schwärmt Marc Wawrzyniak: „Mein Traum-Oldtimer ist ein 1967er Mustang Fastback. Am liebsten natürlich als Shelby GT 350. Während meines B.A Virtual Design-Studiums in Kaiserslautern von 2009 bis 2012 habe ich diesen Mustang mal als Studienfachprüfung in einer 3D-Software penibel nachgebaut und mich so nur noch mehr in den Charakter und die filigrane Arbeit damaliger Autos verliebt. Anders als heute, wo viele Fahrzeuge gleich aussehen, beziehungsweise sich stark ähneln, hatten Autos früher eine eigene Formsprache, welche jeden Wagen für sich zu etwas Besonderem gemacht hat.“
So etwas hatte Früh Kölsch nicht im Angebot, dafür aber den 1500-er. Kölschtrinker Marc nahm selbstverständlich an der besagten Kronkorken-Aktion teil. Die Hoffnung, einen solchen Gewinn an Land ziehen zu können, ist naturgemäß gering. „Ich konsumierte also fleißig Früh. Das Gewinnspiel der Brauerei ging vom 15. Mai bis zum 30. September.
Die letzte Flasche um 23.57 Uhr
Also trank ich die vier Flaschen leer und schaffte es gerade noch, die letzte drei Minuten vor Mitternacht zu öffnen, um den Code einzugeben.
Man weiß ja nicht, welcher Kronkorken mich letztendlich auf den gewinnbringenden Platz 5255 auf Liste 117 von 9.999 Listen gebracht hat. Möglicherweise der allerletzte, ein netter Gedanke.“
Der strahlende neue Capri-Besitzer Marc Wawrzyniak mit Lebenspartnerin Franziska und Kumpel Jie. Die erste Ausfahrt 2020 findet natürlich gemeinsam statt.
Denn tatsächlich wurde bei der Verlosung des Capri am 2. Oktober bei Ford einer der von Marc Wawrzyniak gemeldeten Korken gezogen. Der I-er ist nun seiner! Diesen Tag wird er sicherlich niemals vergessen.
„Ich hatte das Gewinnspiel schon gar nicht mehr im Kopf. Als es an diesem Tag während der Arbeit zum Mittagessen in die Kantine ging, bekam ich einen Anruf von meiner besten Freundin, die bei Ford arbeitet. Ich schaute aufs Handy, als ich mit meinem Tablett an der Kasse stand, und dachte: `Nanu, was möchte sie von mir`?“
Den folgenden Dialog hat Gewinner Marc auf Bitten des namensgleichen Autors dieses Berichts niedergeschrieben.
Ich: Jaaa?
Sie: Hiiiiiiii!
Ich: Jaaa, was gibts?
Sie: Sag´ mal, hast Du zufällig bei ´nem Gewinnspiel von Früh mitgemacht, wo man einen Capri gewinnen kann?
Ich: Ooohhh, eeehhh, jaaa. Wieso, woher weißt Du das denn jetzt?
Sie: Der wurde eben in der Mittagspause bei uns auf dem Betriebsgelände verlost und gewonnen hat ein Marc Was… Wasch…, also ein Marc aus Kerpen. So viele Marcs mit so ´nem komplizierten Nachnamen wie Deinem gibts doch in Kerpen nicht!?
Ich: Ach hör´auf, Du verarschst mich doch!
Sie: Nein, wirklich! Meine Arbeitskollegin Natalie war dabei und kam danach direkt zu mir hoch gerannt, um es mir zu erzählen. Da musste ich Dich doch direkt anrufen!
Ich: Im Ernst??? Ne, das glaub´ ich nicht! Ich glaub´das erst, wenn ich ´ne E-Mail habe oder die mich anrufen.
„Zittrig und völlig euphorisch hab ich dann versucht, zu essen und bin direkt, als ich fertig war, zu meinem Rechner gestürmt, um meine Mails zu checken. Nichts! Dann bin ich auf die Gewinnspielseite von Früh, wo nur stand: ´Die Ziehung findet heute in Köln statt´. Gefühlt ununterbrochen habe ich in der folgenden Zeit das E-Mail-Postfach und die Internetseite refreshed. Jedoch immer ohne Ergebnis, bis um circa 17 Uhr der erlösende Anruf kam.
`Schönen Guten Tag, Schmidt mein Name von der Brauerei Früh. Sie haben bei unserem Gewinnspiel mitgemacht. Hätten Sie Spaß an einem Ford Capri?`Mein Gott, was hab´ ich mich da gefreut!“
Auch den folgenden Anruf des CCD hat Marc Wawrzyniak geradezu erwartet. „Ich freue mich, dass es gerade für den Capri einen so tollen, großen und strukturierten Club gibt. Klar werde ich nun Mitglied! Endlich kann ich auch selbst ein aktiver Teil von Oldtimerrallyes und -ausfahrten sein.“ Der letztlich glückbringende Kronkorken kann wie erwähnt nicht bestimmt werden. Dass so ein Ding jedoch dauerhaft zum Auto gehört, versteht sich bei dieser Geschichte beinahe von selbst. Daher lässt sich der frischgebackene Capri-Fahrer zwei Verschlusskappen des Früh Kölsch zu einem Schlüsselanhänger umarbeiten.
[Text: Marc Keiterling & Marc Wawrzyniak | Fotos: Früh Kölsch]
- Marc Keiterling Geschrieben von:
- Veröffentlicht am:
Ein ganz langjähriger Vertreter der Capri-Szene und ein junger Nachwuchsmann teilen sich in diesem Jahr den Wanderpokal des CCD.
Der Vorstand hat sich nach Sichtung der Vorschläge einstimmig für Dirk Zentara entschieden. Vorgeschlagen von seinem Kollegen aus dem Capri Club Westerholt, Stefan Glowatz, hat vor allem die Kombination aus Restauration des ersten Zentara´schen Capri mit gleichzeitiger aktiver Nachwuchsarbeit seines jungen Helfers überzeugt. Außerdem sein jahrzehntelanges Engagement für den Capri Club Westerholt.
In diesem Jahr feiert Zentara gar ein Jubiläum. Seit 25 Jahren steht er an der Spitze „seines“ CCW, den er 1988 mit aus der Taufe gehoben hatte. Zu diesem Zeitpunkt war sein „Malocherkumpel“ noch gaaaanz lange nicht in Sicht. Leon Stier ist der zweitgeborene Sohn von Stephanie und Holger Stier, beide ebenfalls Mitglieder des Westerholter Vereins. Wie auch Leons Bruder Robin, der vor einiger Zeit einen Capri restauriert hat und auch einige Beiträge für die Capri aktuell verfasst hat.
Im Rahmen der CCD-Versammlung am 9. November in Kirchheim erhielten Dirk Zentara und Leon Stier den Wanderpokal aus den Händen des 1. Vorsitzenden Anton Feßler. Zuvor begeisterten sie sich, wie alle anwesenden Mitglieder, für eine sehenswerte Collage ihres Westerholter Clubkollegen Stefan Glowatz. Der hatte für die beiden einen Einspieler kreiert, der sich am legendären Vorspann der britischen Fernsehserie „Die 2“ orientiert.
Zurück zu Dirk (55 Jahre alt) und Leon (15 Jahre jung). Zuerst zum älteren der beiden Schrauber. Das Auto, welches sie gemeinsam bearbeiten, ist ein II-er von 1976. 1982, zum 18. Geburtstag des heutigen Besitzers, war eigentlich ein Opel Kadett C Coupé die erste Wahl: „Doch der war einen Tausender zu teuer für mich. Meine Mutter Hildegard sagte angesichts des günstigeren Capri mit der praktischen großen Heckklappe zu mir: ´Wenn Du den nimmst und mit mir damit zum Einkaufen fährst, gebe ich Dir was dazu`.“
Damit war alles geritzt. Zwei Jahre steuerte er das Fahrzeug wie gekauft mit dem 72 PS-Motor in Goldmetallic und dem braunen Vinyldach. „Dann war mir das zu steif und ich nahm die erste Überarbeitung ins Visier. Dazu gehörte unter anderem ein RS-Heckspoiler, ein Frontspoiler von Suhe und eine Zweiliter-Maschine. Auf die Flügel habe ich Talbot-Spiegel gepflanzt und Wolfrace-Felgen aufgezogen. Klar riss ich das Vinyldach ab und auch die beige Innenausstattung flog raus. Die zweifarbige Lackierung in Perlmutweiss und Blau war ein Knaller“, erinnert sich Dirk.
Bis 1993 hielt dies so - dann war eine Rostkur fällig. Eine Recaro-Ausstattung aus dem 2,8-er wurde eingebaut, der Lackierer trug ein sattes Rot auf: „Ein heftiger Farbwechsel! Das war ein Toyota-Rot, ich wollte es unbedingt!“ Dirk und Ehefrau Andrea unternahmen mit dem Auto weite Reisen, die sie in verschiedene europäische Länder führten. Doch Ende des Jahrzehnts hatte sich erneut die braune Pest eingenistet, ein Werksturbo rollte in die heimische Garage und das erste Auto für einige Jahre aufs Abstellgleis. „Ich habe tatsächlich darüber nachgedacht, die Karosse zu verschrotten. Doch nicht zuletzt meine Westerholter Clubkollegen haben mir das ausgeredet. Zu Recht, so etwas macht man doch mit seinem ersten Auto nicht“, sagt Zentara.

Zentaras erstes Auto war dieser Capri: Ursprünglich trug er Goldmetallic zum braunen Vinyldach, dann weiß-blau, dann rot. Er trug mal Blinker im Grill und Wischer für die Scheinwerfer. Nun kommt er nach erneuter Restaurierung wieder auf die Zielgerade zur Fertigstellung. Diesmal eine Reminiszenz an den Ford GT 40 in Gulf-Optik.
Die gleiche Fahrzeuggattung in den jungen Jahren bei Dirk und Leon. Fürsorglich sichert Zentara den jungen Stier später vor möglichen Gefahren am Brunnen.
Das linke Foto wurde etwa 1985 geschossen und zeigt weiß-blau. 1993 wurde der Capri toyota-rot.
So blieb das Fahrzeug noch einige Jahre stehen, bis sich 2015 eine neue Situation ergab. Der bereits erwähnte Robin Stier baute sich gerade mit Vater Holger in der clubeigenen Halle seinen Capri auf. Der kleinere Bruder Leon stand dabei eher etwas unschlüssig herum. Dirk hatte gerade mit den Arbeiten an seinem „Ersten“ begonnen und eine Vision. In Anlehnung an sein Traumauto sollte der II-er nun optisch an den legendären Ford GT 40 in der Gulf-Optik erinnern.
„Da habe ich Leon gebeten, mir zu helfen. Er tat mir ein bisschen leid, wie er da Vater und Bruder nur zusehen konnte. Mit dem Gegenhalten von Schrauben ging es los. Danach machte er viele Strahlarbeiten und Leon hat sich später als talentierter Lackierer erwiesen. Die Achskörper, die Bremstrommeln oder auch die Federn hat er bearbeitet“, beschreibt Zentara.
Nach den Beobachtungen der Clubkollegen ist der 15-Jährige dabei mit so einigen Herausforderungen konfrontiert. Eine der schwierigsten Aufgaben bei dem gemeinsamen Projekt zusammen mit Dirk bestehe darin, Zentaras „chaotisches Teile- Ablagesystem“ – so sagt es CCW-Kollege Stefan Glowatz - zu durchschauen. Das hat der junge Mann mittlerweile sehr verinnerlicht. Intern wird er ob seines Durchblicks als möglicher legitimer Nachfolger der Ludolfs gehandelt, die Schrottplatz-Brüder mit dem „Haufen-System“, bis 2011 im Fernsehen zu betrachten.
Die erhoffte Infizierung mit alten Fahrzeugen hat geklappt. Leon Stier: „Ich habe mir eine 27 Jahre alte Vespa gekauft, die ich gerade aufbaue. Wenn ich dann ans Autosteuer darf, wird es wie bei meinem Bruder ein Capri!“
Fotoarchiv Mitgliederversammlung 09.11.2019
[Text: Marc Keiterling - Fotos: Stefan Glowatz, Dirk Appel, Dirk Zentara & Leon Stier]
- Svenja Martin Geschrieben von:
- Veröffentlicht am:
Svenja Martin während des Treffens des Capri Club Pforzheim in diesem Jahr. Ihr Auto ist ein rundverbreiteter I-er mit einem V6 (2 Liter, 90 PS) unter der Haube. „Der war damals schon drin, als ich ihn gekauft habe, und er läuft super“, sagt Svenja.
„Dass mein Capri mal in einem Musikvideo landet, hätte ich mir im Leben nicht träumen lassen, als ich ihn vor fünf Jahren im restaurierungsbedürftigen Zustand bei einem Internetaktionshaus gekauft hatte.
Durch einen ehemaligen Arbeitskollegen, der einen I-er sein Eigen nennt, entstand bei mir der Wunsch, auch so ein Schmuckstück zu besitzen. Ich dachte: ´Geil, sowas will ich auch haben!´ Ehrlich gesagt, hatten meine Familie und Freunde zuerst recht geschockt reagiert, als ich mit dem Wagen ankam. Ich hatte vorher niemandem etwas verraten, und plötzlich stand dieses Teil - noch dazu im leicht desolaten Zustand – und eine strahlende Besitzerin vor ihnen. Das konnte niemand wirklich verstehen.
Wirklich was Ordentliches kaufen!
Wie ein junger Mensch mit so einer alten Karre sein Geld verschwenden kann, war einer der harmlosesten Kommentare, die ich mir anhören musste. Dafür hätte ich mir doch wirklich etwas Ordentliches kaufen können! Ähnlich reagierte mein Freundeskreis: Kopfschütteln und Verständnislosigkeit. Meine Begeisterung teilen konnte niemand.
Mein Traumauto stand also in meiner Garage. Großes Glück hatte ich in diesem Zusammenhang, dass ich bei bei einem vorherigen Capri-Treffen in Postbauer-Heng Reinhold Gernet kennengelernt habe. Ihm habe ich es hauptsächlich zu verdanken, dass mein Capri so aussieht, wie er jetzt dasteht.
In unzähligen Arbeitsstunden an ungezählten Wochenenden machten wir uns also gemeinsam über einen Zeitraum von zwei Jahren daran, meinen Traum von Grund auf zu restaurieren. Spontan und ohne große Vorbereitung fuhr ich - diesmal nicht als Beifahrer oder Gast, sondern selbst als Besitzer - auf das erste Treffen in Langenweißbach. Prompt holte ich bei der Fahrzeugbewertung unerwartet den ersten Platz!
Der „Best Ladies Capri“-Pokal
PokalBei meinem nächsten Treffen in Speyer 2017 traf ich dann auf meine Platznachbarn, den Capri Club Pforzheim. Eine lustige Truppe, mit der wir sofort guten Kontakt, viel Spaß sowie eine Einladung zu deren Treffen hatten. Auf der Rückreise hatte ich den „Best Ladies Capri“-Pokal im Gepäck und viele neue Freundschaften geschlossen. An dieser Stelle ein ganz persönlicher Gruß: lieber Michael Roth – da bist Du dabei!
Ihr fragt euch sicher, wie ich jetzt vom Capri-Treffen ins Musikvideo komme? Diese Story ist – finde ich – eher unspektakulär: Ein Schulkollege hatte mich über Facebook angeschrieben, dass er mit seiner Band Angiz sein erstes Album herausbringt und für die erste Single ´Kompass´ein cooles altes Auto fürs Musikvideo suche. `Dann nimm halt meins´ war meine sofortige Reaktion. Ich schickte ihm ein Bild von meinem Capri und die Sache war geritzt. Das Video könnt ihr Euch gerne hier anschauen – ich finde es jedenfalls meeega geil! Bilder davon seht Ihr am Ende meines Berichts.
Ich bin´s, die Svenja aus Kronach
Ach ja: Wer ich eigentlich bin, sollte ich Euch einmal verraten. Ich heiße Svenja Martin, bin 28 Jahre alt und trotz meiner jungen Jahre voll vom Capri-Virus infiziert. Und auch wenn viele Facebook-Freunde zuerst geglaubt hatten, ich wäre ein Fake – mich gibt´s wirklich! Ich bin im schönen Frankenwald zu Hause. Oberfrankens Spitze, wie unser Landkreis Kronach gerne für sich wirbt.
Zugegeben: Die Stadt Kronach werdet Ihr vielleicht nicht spontan auf der Landkarte finden, aber glaubt mir, hier lässt es sich richtig gut leben! Diejenigen unter Euch, die sich für Kultur und Kunst interessieren, werden aber wissen: Kronach ist die Geburtsstadt von Lucas Cranach dem Älteren.
Zwei Jahre war das oberfränkische Duo mit den Arbeiten am I-er beschäftigt.
Das erste Treffen 2016 in Langenweißbach und sofort Pokalgewinnerin. Nicht verwirren lassen: Während der Restauration war Svenja blond, dann braun und nun wieder blond.
Mich auf den Straßen hier mit meinem Capri zu sehen, dafür braucht es schon etwas Glück. Zwar bringe ich mein Schätzchen regelmäßig an die Luft und gönne ihm entsprechende Ausfahrten, aber ansonsten ist er doch viel zu schade für den Alltagsverkehr. Feste Bestandteile der Ausflüge sind allerdings die Capri-Treffen. Ich bin gespannt, wen von Euch ich auf einem der nächsten Treffen kennenlerne, denn keine Fangemeinde hält besser zusammen, hilft sich gegenseitig mehr, teilt die gleiche Begeisterung und ist dem gleichen Fieber verfallen wie wir in unserer Capriszene.
Oder vielleicht lesen wir uns hier wieder...“
Das Musikvideo der Band Angiz mit dem Titel „Kompass“ ist bei You Tube zu finden. Hier der direkte Link!
Musikvideo„Kompass“ der Band Angiz
[Text & Fotos: Svenja Martin - Screenshots: Marc Keiterling]
- Marc Keiterling Geschrieben von:
- Veröffentlicht am:
Fast wie beim Defilee: Zahlreiche CCD´ler gratulierten Gerd Niederberger zum 75. Geburtstag mit einem passenden Präsent.
Hier mal ein paar Zahlenspiele. Zum 50. Hochzeitstag schenkten Ralf und Frank Niederberger ihrem Vater vor einigen Jahren einen Capri. Im April dieses Jahres wurde das Auto 50 Jahre alt. Zum 75. Geburtstag Gerd Niederbergers sorgte der Wagen nun - gemeinsam mit anderen Oldtimern - für ein stimmungsvolles Ambiente.
In einer Industriehalle im Krefelder Stadtteil Linn war an diesem Samstag im Mai eine Menge los. Dort, wo üblicherweise Gerds CCD-Clubkollege Rainer Schmelzeisen hauptberuflich an Autos arbeitet, fanden sich ab 11 Uhr zahlreiche Gäste ein, um mit dem Jubilar zu feiern. Darunter auch einige Mitglieder des Capri Club Deutschland. Sie hatten zuvor zusammengelegt, um einen bekannten Wunsch des Geburtstagskinds zu erfüllen. Schon seit einiger Zeit war Gerd Niederberger auf der Suche nach einer der sehr seltenen originalen Kartenleselampen für den I-er. In der Schweiz wurden die CCD`ler fündig. Sogar in Originalverpackung konnte eines der raren Exemplare gefunden werden.
In den XLR-Ausstattungen war die Lampe Serie, ansonsten ein nicht sehr häufig geordertes Extra. Nun verziert diese Sonderaussstattung Gerds 1500-er. Die Geschichte zu diesem Auto im Hause Niederberger datiert aus dem Jahr 2013, der CCD hat darüber nach einer Veröffentlichung in der Westdeutschen Zeitung berichtet.
Gerds Söhne hatten den Wagen damals gekauft und mussten vor der Übergabe an den Vater eine Komplettsanierung in Auftrag geben. Diese Arbeiten fanden zeitweise auch im besagten Hallenkomplex statt, so konnten die Arbeiten seinerzeit nicht wirklich vor Gerd verheimlicht werden. „Wir haben ihm etwas vorgeflunkert, dass der Capri für einen Bekannten sei, der ihn restauriert haben wolle“, erinnert sich Ralf. Als sich die Arbeiten dem Ende näherten, kam das Coupé dann aber unter Verschluss. Hinter ein Schloss, für das der Vater keinen Schlüssel besaß. „Sonst wäre natürlich kein Überraschungseffekt möglich gewesen“, erklärt Ralf. Regelrecht rauswerfen musste er den Papa mal aus dem betreffenden Hallenteil. „Da habe ich wirklich gedacht: ´Was ist denn in meinen Sohn gefahren?´ Zum Hochzeitstag klärte sich die Geschichte dann auf wunderbare Weise“, lächelt Gerd Niederberger.
Seit der goldenen Hochzeit sieht Gerd nun fast täglich in der Linner Halle nach seinem Capri. Ausfahrt erhält das gute Stück nur an Wochenenden und bei schönem Wetter. Oder wenn der Club ruft. So stand der im April 1969 produzierte Wagen im Mittelpunkt, als nach exakt 50 Jahren das Capri-Jubiläum während der Techno Classica 2019 in Essen gefeiert wurde. „Dieses Auto wird für die Familie erhalten und niemals verkauft“, versicherte Gerd Niederberger gegenüber der Westdeutschen Zeitung vor sechs Jahren. Klar, dass dies Bestand hat...
Die Kartenleselampe für den Capri I - in originaler Verpackung überreicht. Sie wird oberhalb des Ablagefachs auf der Beifahrerseite montiert.
[Text: Marc Keiterling - Fotos: Frank Niederberger & Marc Keiterling]
- Anja Merbach & Marc Keiterling Geschrieben von:
- Veröffentlicht am:
Der CCD ist inzwischen der gefragte Ansprechpartner für diverse Medien, wenn es um die Organisation und Durchführung von Terminen zum Thema geht. Im Regelfall laufen die entsprechenden Anfragen von Fernsehen und Zeitschriften bei unserem 3. Vorsitzenden, Frank Lehmann, auf, der sich bekanntlich um die Öffentlichkeitsarbeit unseres Vereins kümmert.
Im Herbst hatte Frank mal wieder Post zu diesem Thema. Die Auto Zeitung plane für Anfang 2019 eine Geschichte zum Verkaufsstart des Capri vor 50 Jahren. Die in Köln ansässige Redaktion habe etwas zu seriennahen Modellen, aber auch zu sehr speziellen Fahrzeugen im Sinn. Unsere Mitglieder Walter Winkler, Gregor Reininger und Anja Merbach haben da einiges zu bieten und so machte sich Auto Zeitung-Redakteur Thomas Pfahl mit Fotograf Zbigniew Mazar auf die Socken zu einer Reise durch Deutschland.
Aus der Voreifel (Winkler) über den Taunus (Reininger) ging seine Fahrt nach Franken. Hier nahmen die Presseleute Merbachs Tickford-Capri unter die Lupe. Anja schildert hier den Ablauf dieses Tages im November.
Anja Merbach besitzt ein Exemplar des luxuriösen „Ober-Capri“: Der Tickford entstand in einer Kooperation zwischen Aston Martin und Ford. Je nach Quelle wurden zwischen 85 und 100 Einheiten gebaut.
„Über unseren Capri Club Deutschland wurde im Herbst eine Anfrage der Auto Zeitung an mich weitergeleitet. Ich habe mit dem zuständigen Redakteur, Thomas Pfahl, Kontakt aufgenommen und einen Termin verabredet. Am 8. November zur Mittagszeit kamen die beiden vorbei. In ihrem Fokus: der Tickford, das seltene Exemplar aus der Kooperation zwischen Aston Martin und Ford.
Am Wochenende vorher haben wir den Tickford auf Hochglanz gebracht. Jetzt musste nur noch das Wetter mitspielen. Am Morgen des besagten Tages regnete es natürlich, aber gegen Mittag kam die Sonne durch. Gegen 12:30 Uhr waren Thomas und sein Fotograf Zbigniew dann vor Ort. Nach einer kurzen Begrüßung verloren wir keine Zeit und brachten den Wagen gleich in Position. Es war für mich unheimlich interessant, dem Fotografen zuzuschauen, und ich war verblüfft, wie oft er den Auslöser für ein und dieselbe Einstellung drückte. Das Auto wurde im Laufe der folgenden zwei Stunden sicher achtmal umrangiert und aus allen möglichen Perspektiven abgelichtet. Währenddessen erzählte ich Thomas alles Mögliche über den Tickford-Capri sowie zur Geschichte um die Kooperation zwischen den beiden Autobauern und dem Unternehmen Tickford.
Nach den erwähnten zwei Stunden und geschätzt 500 Aufnahmen waren wir dann fertig. Wir hatten echt Glück mit dem Wetter - bei den allerletzten Aufnahmen fing es wieder an zu tröpfeln. Bei einem Kaffee besprachen wir noch die rechtlichen Dinge – die neue Datenschutz-Grundverordnung muss inzwischen natürlich sein. Thomas machte sich noch Notizen und Bilder. Ich hatte die Prospekte, Preislisten, alte Fotos und mehr über die Historie meines Fahrzeuges herausgesucht, die er recht interessant fand.
Der Bericht soll in einer der ersten Ausgaben im Jahr 2019 erscheinen. Ich freue mich schon darauf.“
Um die 500 Bilder sind beim Termin mit der Auto Zeitung nach Anjas Schätzung entstanden. Hier die beiden Herren der Zeitschrift bei der Arbeit. Fotograf vor Ort war Zbigniew Mazar, den Text wird Thomas Pfahl verfassen..
[Text: Anja Merbach & Marc Keiterling - Fotos: Anja Merbach]
- Georg Klughardt Geschrieben von:
- Veröffentlicht am:
„Über nicht aufzutreibende Blechteile haben wir uns alle sicherlich schon geärgert. Über schlecht bis überhaupt nicht passende Reprobleche haben viele von uns bereits ausgiebig geflucht. Warum die Sache nicht mal selbst in die Hand nehmen?
Mein Name ist Georg Klughardt, einige von Euch kennen mich durch diverse Treffen und Veranstaltungen. Zum Beispiel von unserem Capri-Stand bei Retro Classics Bavaria in Nürnberg. In diesem Jahr findet am 30. August erstmals ein Treffen mit Workshop bei mir daheim in Postbauer-Heng statt. Mehr dazu findet Ihr im Terminkalender. Dabei möchte ich den Besuchern gern etwas vorführen.
Ich habe mich vor Jahren einmal über ein sehr schlechtes Einschweißblech geärgert. So kam mir die Idee, unter Zuhilfenahme von Betonformen selbst Teile zu pressen. Ich machte mir einen Gipsabdruck an einem Capri und übernahm dieses in Beton. Nach dem dritten Versuch hielt die Form beim Pressen dem Druck stand. Aktuell habe ich die Schwellerspitzen, den Querträger des I-ers unter dem Kühler, das Federbeindomblech und die aus dem Werksturbo bekannte Fußstütze links im Fußraum des Fahrers hergestellt. Passend, versteht sich.
Dieses Verfahren möchte ich Euch gern im Rahmen meines Workshops zeigen. Also: machen wir uns unsere Blechteile selbst! Außerdem wird es diverse weitere Sachen geben. Ich würde mich sehr freuen, Euch im schönen Frankenland zu sehen!“
[Text: Georg Klughardt - Fotos: Marc Keiterling]