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Korporativclub im ADAC
- Marc Keiterling
Wird es im Corona-Jahr 2020 überhaupt möglich sein, Fernsehdrehs durchzuführen? Schließlich wurden Ende März sogar Dreharbeiten für eine Folge der ARD-Krimireihe Tatort auf behördliche Anordnung hin abgebrochen. Die gute Nachricht: Mit Einschränkungen sind Produktionen möglich. So konnte der Südwestrundfunk (SWR) das Material für die „Auto-Ikone“ Capri erstellen.
2016 startete der SWR seine Serie „Auto-Ikonen“. Zwölf Fahrzeuge stellte der SWR seither in dieser Reihe vor. Nun ist der Capri an der Reihe, mit intensiver Unterstützung durch den Capri Club Deutschland. Wie bereits berichtet hatte Autor Thorsten Link den CCD Anfang Februar dieses Jahres kontaktiert. Link hatte sich im Vorfeld umfassend mit dem Thema „Capri“ beschäftigt. Im Dialog mit dem Club wurden seine Ideen präzisiert und schließlich umgesetzt.
Mit „Abstand“ der beste Ton
Um den Abstandsregeln gerecht zu werden, wurden dabei die Protagonisten teilweise nicht, wie sonst üblich, zum Zwecke der Tonaufzeichnung verkabelt.
Stattdessen kamen Mikrofonangeln zum Einsatz, die aus entsprechender Entfernung in Richtung der Sprechenden gehalten werden. Selbstverständlich immer so, dass die Mikros nicht durch die Kamera zu sehen sind. Schwerstarbeit für den Tontechniker!
Filmautor Thorsten Link (links) mit Jana und Tim Willenweber beim Dreh in Gelsenkirchen-Bismarck.
Autor Thorsten Link (links) studiert seine Aufzeichnungen, während Frank Lehmann und Dirk Trapka über ihre „aufgeladenen“ Capri, den Werksturbo und den Turbo May, philosophieren.
Kein Weg zu weit für eine „Auto-Ikone“: Der Südwestrundfunk (SWR) reiste zum Capri-Dreh auch über sein heimatliches Stammgebiet hinaus. Hier wird eine Fahrszene in Herten-Westerholt im Ruhrgebiet vorbereitet.
Zeugen für eine Langzeitbeziehung: Walter Winkler besitzt den rechten Capri seit 44 Jahren, Marc Keiterling kaufte sein erstes Kölner Coupé (links) mit Vaters Hilfe vor 33 Jahren. Kameramann Malte Hallwachs setzt die Autos ins Bild.
Der Sender genehmigte Thorsten Link allein 16 Drehtage, eine ungewöhnlich hohe Zahl. Diese benötigte Link allerdings auch, weil der Film ihn und sein Team, bestehend aus Kameramann Malte Hallwachs und Tontechniker Stephen Breitling, tatsächlich in viele Regionen Deutschlands führte. So wurde im Frankenland (Töpen und Kronach) gedreht, am Nordrand der Eifel (Nideggen), im Ruhrgebiet (Gelsenkirchen und Herten) im Rhein-Main-Gebiet (Taunusstein) und im Schwabenland (Erligheim). Jeweils für mindestens zwei Tage waren die Fernsehmänner vor Ort.
Verlassen konnten sie sich dabei auf die tatkräftige Hilfe vieler CCD´ler. Einen großen Auflauf gab es in Gelsenkirchen, wo die Halle des Capri Club Westerholt als stimmungsvolle Kulisse diente.
Auf den CCD ist Verlass
Die Westerholter bewegten hier ihre Autos, außerdem kamen einige Gäste hinzu. Familiäres stand dabei im Mittelpunkt. So etwa Gerd Niederberger, der seinen heutigen Capri von seinen beiden Söhnen geschenkt bekam. Aus dem Westerwald reisten Tim und Jana Willenweber an, ein Vater-Tochter-Duo im I-er und III-er. Zum „Turbo-Treffen“ wurden der Turbo May und der Werksturbo in Szene gesetzt.
Michael Hader empfing das Fernsehen als Besitzer einer der wohl größten Privatsammlungen, seine fränkische Kollegin Svenja Martin steht wie Jana Willenweber für die jüngere Generation an Capri-Fahrern.
Gregor und Lukas Reininger präsentierten Capri-Cabrios, während Walter Winkler etwas zum Thema „Langzeitbeziehung“ beitragen konnte. Er besitzt eines seiner Fahrzeuge seit 44 Jahren.
Tilo Rögelein ist als Restaurator unseres Lieblingsautos wohlbekannt, verfügt über ein großes Ersatzteillager und nimmt im Film einen Auftrag zur Capri-Reaktivierung durch unseren 2. Vorsitzenden, Wolfgang Stein, an.
Natürlich hat der Capri aktuell-Redakteur einige Mitwirkende um Berichte vom Dreh gebeten. Die hoffentlich zahlreichen Schilderungen und viele weitere Bilder wollen wir kompakt in der Winter-Ausgabe präsentieren. Dies wäre dann zeitnah zum geplanten Ausstrahlungstermin, der mit „Ende des Jahres“ angegeben ist. Sobald er feststeht, findet ihr das Sendedatum auf unserer Homepage.
[Text: Marc Keiterling - Fotos: Guido Heisner, Frank Lehmann, Svenja Martin & Marc Keiterling]
- Bernd Saebens
Wie ihr sicher alle mitbekommen habt, haben wir das 7. Treffen des Capri Club Friesland im letzten Jahr absagen müssen. Natürlich waren wir davon selber nicht sehr begeistert, aber es gibt Gründe dafür, die wichtiger sind als ein Treffen.
Bevor ich zum eigentlichen Thema komme, möchte ich zunächst Bezug auf einige Aussagen nehmen, die ich 2019 zu unserer Absage gehört habe. Da wurde unter anderem unterstellt, dass der Club „total zerstritten“ sei. Es gab Kritiken in der Richtung „Wenn ihr eher abgesagt hättet, dann hätte man ja noch woanders hinfahren können“. Und da waren einige „Tratschtanten“ unterwegs, die über die Gründe der Absage spekulierten. Ich will darauf nicht näher eingehen, gefallen hat es uns vom Capri Club Friesland natürlich nicht. Und uns hat es die größten Kopfschmerzen bereitet, eine angekündigte Veranstaltung wieder abzusagen. Das war auch für uns spaßbefreit.
Und damit mache ich jetzt einen Haken an die Sache. Nicht ohne noch einen besonderen Dank an einen Capri-Kollegen aus dem tiefsten Bayern loszuwerden. Der schickte mir eine Nachricht mit nur einem Satz: „Hut ab, alle Hochachtung vor diesem Schritt“.
Treffen abgesagt, was nun?
So, nun zum eigentlichen Thema. Treffen abgesagt, was nun? Eigentlich hat ja der ganze Club an diesem Termin nichts vor. Also überlegt man sich eine Alternative. Erste Wahl war ein kleines internes Capri-Treffen, nur für uns. Nachmittags schön Kaffee und Kuchen, vielleicht eine kleine Ausfahrt mit den Capri und am Abend dann schön Grillen und erfrischendes Kaltgetränk dazu.
Kontakt zur Fluggruppe JG 71 „R“
Nun hat es sich so ergeben, dass im Frühjahr letzten Jahres ein neues Mitglied zu unserem Club dazugestoßen ist. Dieses neue Mitglied hat gute Kontakte zur Fluggruppe JG 71 „R“. Dieser Verein, 1975 auf dem Flugplatz Wittmundhafen gegründet, besteht aus circa 100 Mitgliedern im Alter zwischen 14 und 70 Jahren. Seit dieser Zeit besteht ein Mitbenutzungsvertrag zwischen der Fluggruppe und der Bundesrepublik Deutschland, so dass der Verein den Militärflugplatz für seine fliegerischen Aktivitäten nutzen kann.
Wittmund ist ja eine Stadt mit Luftfahrtgeschichte, vom Zeppelin bis hin zum heutigen Eurofighter können wir Wittmunder auf eine einzigartige Historie zurückblicken. Und das Ganze auch noch unter einem mehr als bekannten Namen: Manfred Freiherr von Richthofen.
Er war ein deutscher Offizier und Jagdflieger im Ersten Weltkrieg. Richthofen erzielte die höchste Zahl von Luftsiegen, die im Ersten Weltkrieg von einem einzelnen Piloten erreicht wurde, und erhielt den Beinamen „Der Rote Baron“. Unser heimisches Geschwader führt den Namen Taktisches Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“.
Jäger und Capri: Die F-4F Phantom II und sechs Coupés nebst Besatzung.
Unser „Neuer“ hatte also die Idee, eine Capri-Ausfahrt mit einem Besuch des Fliegerhorstes und der Fluggruppe zu verbinden. Vor dem Eurofighter war auf dem Fliegerhorst Wittmundhafen von 1973 bis 2013 das Jagdflugzeug F-4F Phantom II (Hersteller: McDonnell Douglas) stationiert. Der Kampfjet wurde am 29. Juni 2013 mit einem großen Tag der offenen Tür, dem „Phantom Pharewell“, in Wittmundhafen außer Dienst gestellt.
Ein Relikt aus der Phantom-Ära ist die Phantom mit der Nummer 37+01, die als erste F-4F Phantom für die Deutsche Bundeswehr in Dienst gestellt wurde und als letzte in Wittmundhafen gelandet ist. Markant ist ihre blaugoldene Jubiläumslackierung mit dem kleinen Wortspiel: „Phantom Pharewell“. Erste Landung, letzter Start oder mit englischen Worten „First in, Last Out“.
Genug Militärgeschichte, zurück zum Capri. Wir fuhren also mit sechs Capri in Richtung Fliegerhorst. Der neue Kollege hatte uns bereits vorher beim Geschwader angemeldet, so dass wir ohne großen Aufwand den Flugplatz befahren konnten. Die Capri geparkt und ein kleiner Fußmarsch zur Halle der zivilen Fluggruppe JG 71 „R“ folgte. Ja, was steht denn da vor der Halle? Tatsächlich die 37+01, extra für uns. Geiles Ding!
Aber zuerst besuchten wir die Halle der zivilen Fluggruppe, welche neben einer Halle mit alten Militärflugzeugen liegt. Diese Militärflugzeughalle beherbergt jeweils ein Modell der Flugzeuge, die einmal in Wittmundhafen stationiert waren: Eine Messerschmitt Bf 109 (oft als Me 109 bezeichnet), eine North American F-86 „Sabre“ und auch ein Exemplar des berühmten Starfighters Lockheed F104G.
Welche Form ist schnittiger?
Danach kam der Höhepunkt des Tages: Fotoshooting Capri und F4-F Phantom 37+01. Sowas gibt’s nicht alle Tage, vielleicht nie wieder. Also erst mal alle Capri vor die „Phantom Pharewell“ gestellt und Fotos ohne Ende gemacht. Darauf folgte das Shooting der Einzelbilder. Einfach nur klasse!
Nachdem wir uns dann wieder beruhigt hatten, sind wir noch Richtung Tower gefahren und haben uns den Windenstart eines Segelfliegers angesehen. Zu guter Letzt haben wir die Flughafen-Feuerwehr mit Kuchen versorgt und sind zurück zu mir nach Hause gefahren. Zeit für Fleisch vom Grill.
Eine kleine Anekdote noch als Nachtrag: Nach dem Fotoshooting haben wir für die „schwachen Blasen“ noch einen kurzen Stopp an einem Gebäude nahe des Flughafenzaunes gemacht. Da steht doch jemand winkend am Zaun! Der Thomas vom Capri Club Schwaben, der es sich nicht hat nehmen lassen, trotz Absage seinen Urlaub in Ostfriesland zu verbringen. Genau im richtigen Augenblick am Gelände entlang gefahren und uns gesehen. Zufälle gibt’s!
Baureihe I, II oder III: Vor der „Phantom Pharewell“ machen alle Capri eine gute Figur.
[Text & Fotos: Bernd Saebens]
- Dieter Johannes
Dieter Johannes - der gemeinsam mit Lebensgefährtin Kirsten Schmidt zum Organisationsteam unseres alljährlichen Mitgliedertreffens am Nürburgring gehört - nahm sich im letzten Jahr dieses „englischen Patienten“ an.
Der Ort für ein außergewöhnliches Vorkommnis könnte kein besserer sein. Der Nürburgring, die legendärste Rennstrecke der Welt. Die Veranstaltung: das alljährliche Mitgliedertreffen des Capri Club Deutschland. Hier konnten wir im letzten Jahr das bekannte Motto des Hagebaumarkts mit Leben füllen. „Hier hilft man sich“ - auch über Landesgrenzen hinweg.
Unser Mitgliedertreffen in der Eifel ist ja immer für Schrauber-Überraschungen gut. So auch 2019.
Am Freitag besuchte uns eine sehr attraktive britische Capri-Fahrerin, Sabrina, mit ihrem schwerstbehinderten Bruder. Der arme Kerl leidet an der amyotrophe Lateralsklerose, kurz ALS. Eine nicht heilbare degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems. Weltweit bekanntester Patient war der 2018 verstorbene britische Physiker Stephen Hawking. Einfach nur grausam, diese Krankheit.
Sabrinas Bruder war es eine Herzensangelegenheit, einmal die schönste Rennstrecke der Welt zu sehen. So kamen die beiden mit ihrem Capri aus dem brexit-gestressten England in die Eifel.
Am Samstag erschien Sabrina wieder an unserem Clubstand. Anlass dafür waren allerdings nicht die attraktiven Mitglieder unseres Clubs, sondern ein eklatantes Problem mit ihrem Capri. Der Kupplungszug war gerissen. Und das auch noch in der Ausfahrt der Tiefgarage, wo das Auto nun eine erhebliche Behinderung darstellte. Natürlich wurden wir sofort aktiv!
Sabrina, meine Lebensgefährtin Kirsten und ich fuhren sofort zu dieser Garage, wo sich bereits ein mächtiger Stau hinter dem defekten Capri gebildet hatte. Die Hilfsbereitschaft aller Anwesenden war dabei beeindruckend. Das Tiefgaragen-Personal und auch alle wartenden Fahrer kümmerten sich intensiv um den behinderten Bruder, der ja hilflos auf dem Beifahrersitz ausharrte.
Ich klemmte mich hinters Steuer und fuhr den Rechtslenker ohne Kupplung zum Clubstand. Wenn man weiß, wie das geht, geht es. Hier standen schon alle Capri-Freunde, um zu helfen. Reinhard Förster, besser bekannt als „Eumel“, hatte schon ein Kupplungsseil bereitgelegt, welches er glücklicherweise mit an Bord hatte. Ein direkt bei uns stehendes Rennteam unterstützte uns tatkräftig, unter anderem durch Überlassung eines Rangierwagenhebers.
So konnte ich das defekte Seil austauschen. Die Capri-Gemeinde kennt eben keine Grenzen! So hat sich unser Freundeskreis nun um zwei liebenswerte Menschen erweitert.
Dieter arbeitete „unter Beobachtung“.
Sabrinas unter ALS leidender Bruder war im defekten Capri in der Tiefgarage eingeschlossen. Sabrina (rechts, mit CCD-Schatzmeister Dirk Appel) rief die Capri-Freunde zur Hilfe. Reinhard „Eumel“ Förster hatte ein Kupplungsseil dabei.
[Text: Dieter Johannes - Fotos: Kirsten Schmidt]
- Heinz Arndt
Eine Reise mit Hindernissen - für Elke Hermanowicz und Heinz Arndt aus dem Raum Köln-Bonn ist das keine gänzlich neue Erfahrung, wenn sie mit dem Capri unterwegs sind. Der schwere Unfall vor einigen Jahren, das „Schlüsselerlebnis“ in England, über beide Fälle haben sie auch in der Capri aktuell berichtet. Hier folgt nun die Schilderung einer Fahrt in Richtung Bodensee und Schweiz. Erneut mit Hindernissen.
„Wir fuhren im Frühjahr 2019 zur Messe Motorworld Classics Bodensee nach Friedrichshafen, um uns da mit einigen Kollegen des CCD zu treffen, um sich ein bisschen umzuschauen und um bei den Vintage-Demoläufen mit dem Capri ein paar Runden zu drehen. Anschließend sollte es noch für ein paar Tage zu Freunden in die Schweiz gehen.
Ein Loch im Auspuff
So war der Plan. Aber eine Stunde vor der Ankunft in Friedrichshafen ereignete sich ein Drama. Ein erstes Drama, was wir zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht ahnten. Auf einer dicht befahrenen Landstraße lag ein Gegenstand auf der Straße, ich konnte weder ausweichen noch rechtzeitig bremsen und musste drüber fahren. Ein Rumpeln unterm Capri und dann wurde es laut.
Sofort rechts ran und nach kurzem Check war ich mir sicher, dass es wohl nur ein Defekt an der Auspuffanlage ist. Also vorsichtig und lautstark weiter. Nach kurzer Fahrt tauchte ein Industriegebiet auf und ein Reifenservice wurde gesichtet. Nix wie hin und nach kurzer Wartezeit war das entstandene Loch geflickt. Ansonsten waren keine weiteren Schäden zu finden. Glück gehabt!
Deutlich leiser ging es weiter nach Friedrichshafen. Nach einer erholsamen Nacht ging es am Samstag früh zur Messe, bei der Vintage Race Rennleitung die Startzeit geklärt und ab zu den CCDlern auf dem Messestand des Capri Teams Weilheim-Schongau. `Fahr nicht mit bei den Demoläufen, die fahren da eher Rennen´, wurde mir hier gesagt. Aber ich war schon vom Rennfieber befallen und damit völlig beratungsresistent.
Kurz nach dem Start dachte ich mir: `Oh je, worauf hab´ ich mich da nur eingelassen?´ Doch zu spät, nach der zweiten Runde hatte sich die Gangschaltung meines Capri verabschiedet. Nix ging mehr, rechts raus und aus. Per Abschlepper ging es dann zurück in die Box und es wurde umgehend der CCD-Krisenstab einberufen. Erste Schnelldiagnose: Kupplungsschaden.
Zum Glück kennt in der CCD-Familie zumeist einer einen, der einen kennt. Ein Anruf bei unserem Ersatzteilmann Wolfgang Stein erbrachte schon mal ein gutes Ergebnis. Er hat eine passende, gebrauchte Kupplung und diese würde er zu seinem Messebesuch am folgenden Sonntag mitbringen. Das Teil also in Sicht, fehlte nur noch die passende Werkstatt.
Einen kennen, der einen kennt
Jemand vom Reutlinger Capri Club empfahl mir den Auto-Service vom Georg Kiefer in Brigachtal bei Villingen-Schwenningen, da der sich mit alten Ford auskenne und außerdem selbst einen Capri fährt. Na, das ist doch der richtige Mann! Ein Anruf und seine Hilfe ging klar. So klärte ich mit meinem Versicherer, dem ADAC, einen Transport für den nächsten Tag zur Werkstatt, einen Mietwagen und die Hotelkosten. Abends an der Hotelbar haben wir dann erstmal auf das bewältigte Chaos mit den anwesenden CCDlern angestoßen.
Die Rampe ist zu kurz!
Am Sonntagmittag ging das Drama dann aber weiter. Mein leicht tiefergellegter Capri passte nicht über die Rampe des ADAC-Transporters. Ernüchterung! Der sehr lösungsorientierte ADAC-Mann telefonierte nun diverse Kollegen an, gesucht waren Rampenverlängerungen. Nach gefühlt einer halben Ewigkeit kam dann der Mann mit den richtigen Hilfsmitteln. Mit denen zog man den Capri, gerade so mit Millimeterabstand, auf die Plattform. Am frühen Abend stand der Wagen dann endlich beim Kiefer-Auto-Service in Brigachtal. Von dort aus ging es dann noch mit dem Taxi zum ADAC-Mietwagen und schließlich ins dortige Hotel. Mamma Mia, was für ein Messebesuch!
In der Werkstatt von Georg Kiefer (oben) ist der Capri bestens aufgehoben.
Am Montagmorgen folgte dann die Lagebesprechung mit Georg Kiefer. Der sagte uns den zeitnahen Austausch der Kupplung zu. Ein mehrfacher Federnbruch in der Reibscheibe wurde schließlich als Ursache für meine Panne ausgemacht. Mit einer nun wieder funktionierenden Schaltung konnten wir letztlich in die Schweiz reisen. Den Mietwagen, das Hotel und die Taxirechnung zahlte der ADAC. Erneut kann ich diese Versicherung nur empfehlen!
Also eins ist am Ende klar: Ohne die Hilfe der anwesenden Capri-Fachmänner, ohne den Georg Kiefer Auto-Service und den ADAC hätten wir uns die Weiterfahrt in die Schweiz abschminken können. Darum sagen wir auch auf diesem Weg noch einmal einen großen Dank an alle, die uns aus dem Schlamassel geholfen haben!“
Georg Kiefer reckt den Daumen nach erfolgter Reparatur, Elke und Heinz können ihre Fahrt in die Schweiz fortsetzen.
[Text & Fotos: Heinz Arndt]
- Marc Keiterling
Capri in Film und Fernsehen. Da denkt man sofort an die britische Fernsehserie „Die Profis“. „The Professionals“ (der Originaltitel) wurde zwischen 1977 und 1981 in fünf Staffeln hergestellt. Das ZDF begann mit der Erstausstrahlung am 7. Oktober 1981, zeigte aber nur 41 der insgesamt 57 Folgen. Ab der zweiten Staffel waren Capri regelmäßig zu sehen, in den letzten beiden Staffeln fahren die CI5-Agenten William Bodie (Lewis Collins) und Raymond Doyle (Martin Shaw) beide einen III-er. Neben den Profis kamen und kommen Capri aber auch in vielen weiteren Produktionen zum Einsatz. Hier ein paar Beispiele zum I-er.
Romy Schneider als Beifahrer
Erst im Capri - dann auf Capri. Im französisch-italienischen Spielfilm „Die Geliebte des Anderen“ aus dem Jahre 1970 rast Serge (Maurice Ronet) mit seiner Geliebten Marina (Romy Schneider) auf dem Beifahrersitz des Capri auf eine Klippe zu.
Die Geschichte des Films: Marina und Claude (Gabriele Tinti) sind ein Paar. Sie machen mit dem Auto einen Ausflug in die Bretagne. Dort kommt es zum Streit. Claude schlägt Marina und zwingt sie zu einer gemeinsamen Autofahrt. Dabei kommt es zu einem folgenschweren Unfall. Das Cabriolet fliegt über eine Klippe in den Abgrund und versinkt im Meer. Wie durch ein Wunder rettet sich Marina und meldet sich bei der Polizei, die den Unfall aufnimmt. Claude ist spurlos verschwunden.
Sein Bruder Serge nimmt Kontakt mit Marina auf und verliebt sich in sie. Als er Revolverpatronen in ihrer Handtasche entdeckt, beginnt er, Marina des Mordes an seinem Bruder zu verdächtigen. Trotz der Verdächtigungen beginnt er eine Liebesaffäre mit Marina und fährt mit ihr gemeinsam in die Bretagne an den Unfallort. Dort macht er sich auf Spurensuche. Er möchte den wahrscheinlich toten Bruder finden. Bei einem Tauchgang findet er jedoch anstelle des Bruders einen rostigen Revolver, der zu den Patronen Marinas passt.
Er konfrontiert sie mit seinem Verdacht, will sie mit der Raserei im Capri auf den Abgrund zu einem Geständnis bringen. Doch Marina streitet alles ab. Die Flut spült schließlich eine Leiche an Land und es stellt sich heraus, dass es nicht Claude ist.
Claude taucht plötzlich wieder bei Marina auf und will sich an ihr für die Untreue mit seinem Bruder rächen. Im Streit ersticht Marina Claude und vergräbt ihn im Garten. Sie flieht daraufhin in die Arme von Serge und gesteht ihm die Tat. Doch Serge will ihr dies nicht mehr glauben. Das Liebespaar fährt nach Italien. Die Leiche wird jedoch durch einen starken Regen im Garten freigelegt und die Polizei kommt Marina auf die Spur. Als das Liebespaar auf Capri ankommt, wird es von der Polizei festgenommen.
Doch nicht nur in Zeiten, in denen der Capri in der Produktion war, wurden diese Fahrzeuge vor die Kameras gefahren. Hier zwei Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit.
Hannelore Hoger am Steuer
„Hotel Heidelberg“ ist eine bisher siebenteilige Fernsehfilmreihe der ARD. Die ersten beiden Teile wurden im Sommer 2015 in Heidelberg gedreht. Mit Blick auf den Schlossberg liegt das „Hotel Heidelberg“ am Ufer des Neckars. Das für seinen besonderen Charme geschätzte Haus ist das Lebenswerk von Hermine Kramer (Hannelore Hoger), einstmals linke Aktivistin und heute eine stadtbekannte Persönlichkeit. Obwohl ihre Tochter Annette inzwischen die Geschäfte führt, möchte die flippige Seniorchefin nicht loslassen.
Wegen ihrer allgegenwärtigen Aura kommen viele Gäste wie US-Altrocker Dave Rivers (Reiner Schöne). Den holt Hermine stilecht mit ihrem gelb-schwarzen Capri vom Flughafen ab. Weil es einen Rivers allerdings nie gab, schieben sie Hermine bei ihrer Fahrt im Coupé ein gänzlich anderes Rockstück unter. Zu hören ist in dieser Szene „Learn to fly“ von den Foo Fighters.
Über die Dreharbeiten berichtete Christoph Maria Herbst („Stromberg“), der in dieser Serie den Therapeuten Ingolf Muthesius spielt: „Die Lage hier am Neckar ist ein Traum. So wie wir arbeiten, machen andere ihren Urlaub! Beim Dreh im Sommer 2015 bin ich bei 37 Grad den Neckar entlang gejoggt, hätte fast ‘nen Herzinfarkt dabei bekommen. Dann hätte ich tatsächlich mein Herz in Heidelberg verloren...“
I-er als Zugfahrzeug
Ein Beispiel gibt es auch aus diesem Jahr, das Geschehen des ARD-Fernsehfilms „Big Manni“ spielt in Ettlingen, Mitte der 1980er Jahre. Manfred Brenner (Hans-Jochen Wagner), mit seiner Fassadenfarbe ein regional erfolgreicher Unternehmer, hat gerade ein kleines Tief. Aber mit seiner neu gegründeten Firma FloxTex, davon ist Brenner überzeugt, wird er den großen Durchbruch schaffen. Mit neuartigen Horizontalbohrsystemen soll der Rohrleitungsbau im Untergrund revolutioniert werden. Doch der große Erfolg bleibt erst mal aus. Manfred Brenner spielt auf Zeit– und es klappt. Er arbeitet mit Bohr-systemen und Aufträgen, die gar nicht existieren, häuft Kredit auf Kredit und Leasingvertrag auf Leasingvertrag. Er setzt Charme und Überzeugungskraft ein, und lange Zeit bemerkt niemand, dass Brenner mit wenigen Helfern und vielen gefälschten Unterlagen ein betrügerisches Firmenkonsortium aufbaut. Zu seinen Helfern gehört der Angestellte Alfred Hoppe (Georg Alfred Wittner). Der fährt einen rot-schwarzen Capri mit Hängerkupplung, der auch für jenseits der Legalität angesiedelte Einsätze herhalten muss.
Dieser Streifen ist angelehnt an den realen Aufstieg und Fall der Firma FlowTex. Er erzählt von einem der größten Wirtschaftsskandale der deutschen Nachkriegsgeschichte. Über vier Milliarden DM betrug der Schaden, als Firmenchef Manfred Schmider 1999 verhaftet wurde. In ihrem Fernsehfilm sezieren Regisseur Niki Stein und die Autoren Johannes Betz und Jürgen Rennecke mit viel Spaß an der Realsatire, wie Banker und Politiker sich von dem Unternehmer täuschen lassen. „Big Manni“ lief am Mittwoch, 1. Mai, um 20.15 Uhr in der ARD.
Der Name der Firma Flow Tex aus dem Film „Big Manni“ entspricht dem Original: So legte Manfred Schmider 1999 einen Milliardenbetrug hin.
[Text & Screenshots: Marc Keiterling]
- Marc Keiterling
Es war ein einmaliges Erlebnis – in des Wortes wahrstem Sinne. Den 50. Geburtstag des Capri feierte Ford neben dem Werksbesuch im Juni (zum Bericht ) auch mit einem Besuch der Classic Days Schloss Dyck. Die Vorarbeit dazu leistete unter anderem der Capri Club Deutschland, die vom Werk beauftragte Agentur „KAP text.kommunikation“ vollendete.
Anfang des Jahres 2019 meldet sich Hartwig Petersen, in der Pressestelle der Ford Werke für die Produktkommunikation zuständig, bei mir. Man wolle das Thema „50 Jahre Capri“ seitens des Hauses auf Schloss Dyck groß präsentieren. „Habt ihr Möglichkeit und Interesse, etwa 15 sehr original aussehende Capri im Bestzustand zu präsentieren“, lautet die konkrete Frage. Ja! Na klar! Die Aussicht, dies gemeinsam mit Ford auf die Beine zu stellen, ist auf Anhieb verlockend.
Ein vielfältiges Bild ist gewünscht
Später im Frühjahr werden die Rahmenbedingungen genannt, erstmals habe ich dann Kontakt zu Klaus-Achim Peitzmeier. Achim ist Inhaber des Redaktionsbüros „KAP text.kommunikation“ und im doppelten Sinn ein Mann vom Fach. Journalist, Buchautor und Motorsportler – er arbeitete unter anderem mehrere Jahre für die Auto Zeitung und zählt mit seinen Mitarbeitern zum Redaktionsteam verschiedener Old- und Youngtimer-Fachblätter. Außerdem ist Peitzmeier seit 1983 aktiver Renn- und Rallyefahrer.
„Welche Autos könnten wir bekommen“, fragt mich Achim. Ich schlage eine Mixtour aus verschiedenen Motorisierungen und Farben aus den drei Baureihen vor, um den Besuchern ein möglichst vielfältiges Bild zu präsentieren. So soll es sein, wir schreiben die Teilnahme auf der CCD-Homepage aus. Gleichzeitig sprechen Frank Lehmann, unser 3. Vorsitzender und Öffentlichkeitsarbeiter, und ich gezielt Capri-Besitzer an.
Alle Baureihen selbstverständlich vertreten und die beiden Cabrios von Gregor Reininger.
So gelingt es uns schließlich, I-er vom 1500er bis zum 2600er und III-er vom 1,6 Liter L bis zum 3,0 Liter Spezial zusammenzustellen.
Der II-er spielt für uns – auch angesichts der kürzesten Bauzeit und der geringsten Stückzahl - die „dritte Geige“. Hier gelingt es, drei besondere Exemplare zu bekommen. Ein ehemaliges Direktionsfahrzeug, ein Ghia, ein Turbo May.
Zwei „Firmenfahrzeuge“ sind im Feld
Der schon genannte „Zwosechser RS“ ist der einzig straßenzugelassene Capri aus der Werkssammlung, hinzu kommen noch die „Firmenfahrzeuge“ von Früh Kölsch und das Auto von Sonax.
Alle Teilnehmer werden im Vorfeld noch kontaktiert. Einige doppelt und dreifach, weil sie sowohl die Agentur, als auch einen Texter (in diesem Fall ich) und einen Fotografen der Classic Cars an der Strippe haben.
Treffpunkt ist am ersten Freitag im August das Mercure-Hotel im Kölner Westen. Erstes Aufatmen, alle Fahrzeuge sind am Start. Am folgenden Morgen ist um 8 Uhr Abfahrt in Richtung Werk, wo wir ab 8.30 Uhr erwartet werden. Nicht am Steuer, sondern im Krankenhaus befindet sich leider Svenja Martin. Die Capri-Pilotin mit dem schneeweißen rundverbreiterten I-er muss sich mit starken Kopfschmerzen und Unwohlsein in ärztliche Behandlung begeben. Gerade sie hat sich im Vorfeld so sehr über die Teilnahme an der Veranstaltung gefreut und dann das! Ihr Beifahrer, Reinhold Gernet, soll aber auf jeden Fall mitfahren, so wünscht es sich Svenja.
Auf Schloss Dyck eingetroffen, muss der Capri-Konvoi auf eine Rennpause warten, weil die Präsentationsfläche innerhalb des Rundkurses liegt.
Die angesprochene „Befragung“ durch die Agentur liegt jetzt als Ergebnis vor. Alle Autos werden mit aufwändig gestalteten Unterlagen ausgestattet. Diese beinhalten die Routenbeschreibung für die Fahrt vom Werk zum Schloss, aber auch die individuellen Geschichten zu allen Teilnehmern. Das beeindruckt alle, ebenso wie die hochwertigen Schilder, die später den Besuchern während der Classic Days die Informationen zu Capri und Besitzer liefern.
Zahlreiche Gäste in den Capri
In Köln erhalten wir außerdem – das Prozedere wiederholt sich am Sonntag- unsere Tages-Beifahrer. Dies sind Gäste des Hauses Ford, viele davon Journalisten. So machen wir uns auf eine Tour über Land und oft auch im Schatten der riesigen Braunkohle-Kraftwerke hin zum Wasserschloss bei Jüchen.
Dort eingetroffen ergreift Achim Peitzmeier vor Beginn des Capri-Demolaufs auf dem 2,8 Kilometer langen Rundkurs das mahnende Wort: „Auf der Geraden dürft ihr 120 fahren. In den beiden kleinen Ortschaften gilt es unbedingt die zulässige Höchstgeschwindigkeit einzuhalten. Ich bin da vor Jahren mal so richtig durchgekachelt, da stand kurze Zeit später die Polizei auf der Matte und wollte nach meiner Allzeit-Bestzeit meinen Führerschein gleich mal mitnehmen. Also Achtung, das ist kein Witz: Es wird geblitzt!“
Naja, so großartig die ganze Geschichte mit dem Rundkurs - umsäumt von vielen begeisterten Zuschauern und Strohballen an allen gefährlichen Stellen - ja ist: so frei von der Ordnungsmacht scheint es dann doch nicht zu gehen. Blau-Weiße Spaßbremsen...
Wann hat man mehrere Capri-Heroen von einst schon einmal an einem Ort? Ich lasse mir das Modell eines RS von Dieter Glemser, Jochen Mass, Klaus Ludwig und Roland Asch signieren.
Aerodynamik-Tüftler Thomas Ammerschläger, hier mal auf dem Beifahrersitz, hat beim Thema Tempolimit ganz dezent nicht hingehört: „Rennfahrer-Gen“.
Alle Capri sind ausgeschildert.
Ammerschläger gibt Schub
Einer pfeift darauf: Ehrengast Thomas Ammerschläger, legendärer Aerodynamik-Tüftler der Rennsportabteilung in den Jahren 1972 bis 1980 und zuvor Hobby-Rennfahrer, sitzt im RS auf der Position eins und hat nach der zweiten Runde den letzten Capri schon wieder direkt vor sich. „Rennfahrer-Gen“, was will man machen.
Auch am Sonntag dürfen wir über den Kurs fahren, da wird mancher „normaler“ Besucher der Classic Days sicherlich auch ein wenig neidisch gewesen sein. Das Befahren des Rundkurses ist nur den historischen Monoposto- und Tourenwagen sowie ausgesuchten Sonderläufen vorbehalten. Eben ein einmaliges Erlebnis in diesem Jahr.
Brücken bauen - das gelingt bei den Classic Days auf Schloss Dyck alljährlich. Juwelen im Park, Clubs im Miscanthusfeld, Picknick im Garten - hier ist für alle etwas geboten. Hinzu kommen die Demoläufe auf dem Rundkurs.
[Fotos: Thomas Rauhut, Angelika Wilhelm, Walter Winkler & Marc Keiterling]