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Auto Bild Klassik-Autor Martin Puthz hetzt mit Gerhard Weinfurters Capri durch die Pylonen.

Auto Bild Klassik-Autor Martin Puthz hetzt mit Gerhard Weinfurters Capri durch die Pylonen.

Eben noch sonnend im Urlaub, kurze Zeit später den eigenen Capri am Anschlag erlebend. Zwischen Abschalten und Aufgeregtheit ist es manchmal ein kurzer Weg. Davon berichtet Gerhard Weinfurter.

Am Pool auf Teneriffa erreichte mich Anfang August letzten Jahres ein Anruf von meinem Freund und CCD-Mitglied Edgar Seipp. Er teilte mir mit, die Auto Bild Klassik suche für einen Vergleichstest einen Capri II mit 3 Liter Motor. Ob er mich denn mal melden dürfe. Ich war einverstanden mit dem Gedanken im Hintergrund, dass es wohl weitere bessere II-er gibt und ich sicherlich nicht eingeladen werde.

„Das Auto ist ein echter Kracher!“

Eine weitere Anfrage selben Inhalts kam kurze Zeit später auch direkt über die Kanäle des CCD. Ich meldete mich nach Rückkehr aus dem Urlaub bei dem zuständigen Planer der Auto Bild Klassik, Gerald Schadendorf. Seiner Bitte, mir einige Fotos meines Lieblingsautos zuzusenden, kam ich gerne nach. Fünf Minuten später war die Sache im Kasten. Er antwortete mir mit den Worten „Das Auto ist ein echter Kracher!“ Die Aktion war also eingetütet.

Unendlich dankbar bin ich dem Verlag, dass mein jüngster Sohn Tim, der auch dieses nicht therapierbare „Auto-Gen“ in sich trägt, mitfahren durfte. Die lange Wegstrecke von Hattersheim, vor den Toren Frankfurts am Main, nach Parchim in Mecklenburg-Vorpommern alleine im Auto wäre nicht schön gewesen. Schließlich ist bei mir das zeitgenössische Radio an Bord, dessen Klangqualität sehr bescheiden ist. Und selbst singen ist nicht meine Sache.

In Parchim am 2. September nach rund sechs Stunden reiner Fahrzeit mit leerem Tank angekommen, wurden wir um 13 Uhr vom Autor Martin Puthz an einer vorher verabredeten Tankstelle begrüßt. Nach für mich kostenloser Betankung (das müsste immer so sein) ging es in hohem Tempo zum Ort des Geschehens.

Der Vergleichstest wurde in Parchim auf einem stillgelegten Flugplatz durchgeführt. Jede Menge Platz, leere Wartungshallen, eine drei Kilometer lange und gefühlt 200 Meter breite Piste standen uns zur Verfügung. Dort lernten wir das gesamte Produktionsteam und zwei Eigentümer anderer Fahrzeuge kennen. Die beiden anderen Autos für den geplanten Vergleich von fünf Coupés wurden von Autohäusern zur Verfügung gestellt.

Brusthaar, Kettchen, Pilotenbrille

Neben meinem Capri waren am Start: Alfa Romeo GTV (natürlich in Rot), BMW 323i in Silber, Chevrolet Camaro in Rot und Datsun 260 Z in Bronze. Alle diese Autos sollen bei Langhaarträgern (inklusive Brusthaar), Liebhabern von Goldkettchen, Hawaiihemden und Pilotenbrillen beliebt gewesen sein. Daran kann ich mich in meinem Alter gar nicht mehr erinnern...

Aber es wird wohl eine gewisse Schnittmenge gegeben haben, wenn man den überlieferten Erzählungen Glauben schenkt.

Jetzt ging es gleich zur Sache. Technische Überprüfung, Datenerfassung, Historie, Fahreindrücke. Wir wurden in die Produktionsarbeit integriert, so dass es nie langweilig wurde. Der Fotograf Michael Nehrmann machte allein schon am Freitag gefühlt 1.000 Fotos, am Ende sollten es 4.000 werden. An diesem Freitag waren wir bis 20 Uhr am Werk, da der BMW-Eigentümer am nächsten Tag in den Urlaub fahren wollte. Die Fotos des Quintetts mussten also noch in die Kiste und der BMW alle Testdisziplinen durchlaufen.

Rasante Kurvenfahrt auf dem Flugplatz in Parchim.

Rasante Kurvenfahrt auf dem Flugplatz in Parchim.

Am Samstag stand unter anderem mein Capri im Fokus der Tests. Manchmal konnte ich es nur mit geschlossenen Augen ertragen, wie hart der Wagen strapaziert wurde. Automatikauto am Anschlag, so kam mir das vor. Beschleunigung, Slalom, Elch-Ausweiche, Vollbremsung, Höchstgeschwindigkeit und noch vieles mehr.

„Foto-Stuntman“ in Flip-Flops

Eindrucksvoll war auch die Arbeit des Mannes, der das alles mit Fotos festhielt. Michael Nehrmann, stets in Flip-Flops unterwegs, legte sich auf die Ladefläche eines vorausfahrenden Fahrzeuges, saß mit seinem Hinterteil auf Armlehnen der Beifahrerseite und legte sich auf angebrachte Dachträger des Begleitfahrzeuges, um die besten Perspektiven des Schauspiels einzufangen. Fast wie ein Stuntman. Und damit nicht genug. Es gab immer ein noch besseres, durch die Sonne und ihren Stand hervorgerufenes Licht, was zu zahlreichen Wiederholungen der Fahrszenen führte. Gut ist für die Profis nie gut genug.

Zusammenfassend war ich erstaunt, was in dem Capri drinsteckt. Ich selbst habe ihn noch nie in diese Grenzbereiche gebracht. Wer mich kennt, weiß ja, dass ich den II-er lieber zurückhaltend mit seinem automatisch schaltenden Dreistufengetriebe bewege. Natürlich war ich gespannt, wie er sich gegen die nicht zu unterschätzenden und teilweise sportlicheren Mitbewerber geschlagen hat. Wie auch immer– für mich ist mein Capri sowieso der Beste.

Die Rückfahrt am Sonntag erfolgte dann wieder mit der mir eigenen Fahrweise. Technische Störungen waren nicht zu vermelden. Eben ein solides Stück Fahrzeug mit bewährter, bei uns Capri-Fahrern beliebten einfachen und robusten Technik.

Ghia-Ausstattung in Orange - ein sinnliches Fest für das Auge.

Ghia-Ausstattung in Orange - ein sinnliches Fest für das Auge.

Bei Gerhard Weinfurter ist der 3 Liter eher eine zurückhaltende Gangart gewöhnt.

Bei Gerhard Weinfurter ist der 3 Liter eher eine zurückhaltende Gangart gewöhnt.

Der Datsun 260 Z gehörte zu den Vergleichsfahrzeugen.

Bei Gerhard Weinfurter ist der 3 Liter eher eine zurückhaltende Gangart gewöhnt. Der Datsun 260 Z gehörte zu den Vergleichsfahrzeugen.

[Text: Gerhard Weinfurter - Fotos: Michael Nehrmann & Gerhard Weinfurter]

Capri MK I [Bj. 68 - 73]

Capri MK I

Capri MK II [Bj. 74 - 77]

Capri MK II

Capri MK III [Bj. 78 - 86]

Capri MK III