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Gute Vorsätze werden gern am 31. Dezember gefasst. Auch nette Ideen werden geboren. Eine solche hatte Guido Bergfelder am letzten Tag des Jahres 2018. Sie war Ausgangspunkt für den Nachbau eines Capri mit besonderer Geschichte.

„Gut 40 Jahre ist es jetzt her. Anfang Oktober 1982 gewann das Gilden Kölsch Racing-Team mit einem Eichberg-Turbo-Capri, pilotiert von Klaus Ludwig, Klaus Niedzwiedz und Dieter Gartmann, das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring.

Seit 2005 bin ich Capri-Fahrer mit einem I-er von 1969, einem 1300 V4. Mit dem war ich viel unterwegs, bei CCD-Ausfahrten etwa und auf diversen Oldtimer-Veranstaltungen im In- und Ausland.

Als langjähriger Freund von Gilden Kölsch lag es für mich auch nahe, einmal ein ganz besonderes Auto nachzubauen. Mein neu aufgebauter III-er ist ein straßenzugelassener Nachbau des Siegerautos von 1982. Ein absoluter ,Eye-Catcher‘, wie ich finde, und auch ein toller Werbeträger meines Lieblings-Kölsch. Aus einer Silvesterlaune heraus ist die Geschichte vor vier Jahren entstanden.

Mein Bier, meine 11, unser Projekt

Gilden Kölsch: mein Bier. Die Startnummer 11: mein Geburtstag (11. Januar 1977). So philosophierten wir herum, bis für mich in dieser Nacht feststand: das nächste Projekt! Zum folgenden Geburtstag am 11. Januar 2019 bekam ich dann ein Minichamps-Modell im Maßstab 1:18 Modell von genau diesem Auto geschenkt. Ab diesem Zeitpunkt wurde dann eine Basis gesucht.

Ein Clubkollege aus Sachsen hatte dann auch direkt das passende Fahrzeug für uns. Im März 2019 starteten wir das Vorhaben und im März 2022 waren wir dann ganz exakt nach drei Jahren fertig. Da ich ja schon einen Capri besitze, habe ich diese Aktion gemeinsam mit meinem guten Freund, Werkzeugmacher Thomas Miesen, durchgeführt. Da wir ohnehin immer gemeinsam zu den Capri-Treffen unterwegs waren, wollten wir auch mal ein Projekt zusammen machen. Wir sind also beide Eigentümer des Gilden Kölsch-Capri.

Die erste größere Tour mit dem Nachbau des Gilden Kölsch-Capri führte zum Nürburgring. Das einzig wahre Ziel, 40 Jahre nach dem Triumph.

Die erste größere Tour mit dem Nachbau des Gilden Kölsch-Capri führte zum Nürburgring. Das einzig wahre Ziel, 40 Jahre nach dem Triumph.

Die erste Ausfahrt zum CCD-Mitgliedertreffen am Nürburgring im Mai dieses Jahres verlief völlig problemlos. Ein leicht mulmiges Gefühl fährt ja immer mit, bei einem kompletten Neu- oder Umbau.

Thomas Miesen (rechts) und Guido Bergfelder machten aus der Silvesterlaune ein reales Auto.

Thomas Miesen (rechts) und Guido Bergfelder machten aus der Silvesterlaune ein reales Auto.

Der zweite größere Ausflug sollte dann zum Capri Post Meeting nach Speyer führen. Leider sind wir da am Freitagnachmittag nur bis Weiterstadt, also von Sankt Augustin aus rund 170 Kilometer weit, gekommen. Mit einem lauten Knall und blockiertem rechten Hinterrad konnten wir dann zum Glück ohne weiteren Schaden die Autobahn direkt auf einen Parkplatz verlassen. Später stellte sich dann heraus, dass das Kegelrad sich von zwei Zähnen getrennt hatte.

Unter der Haube steckt ein 2.9 Liter starker Motor mit Einspritzanlage.

Unter der Haube steckt ein 2.9 Liter starker Motor mit Einspritzanlage.

Das Treffen konnten wir dann noch ohne Capri besuchen. Nach einer Nacht an der Autobahn hat uns am Samstagmorgen Clubkollege Carsten Greb aus dem Westerwald mit nach Speyer genommen.

Abends haben wir dann von Carsten einen Anhänger geholt und den Gilden-Capri von Weiterstadt zurück nach Sankt Augustin gebracht. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Carsten für diese Aktion! So etwas ist ja nun wirklich nicht selbstverständlich.

Noch ein paar Daten zum Fahrzeug. Der Capri ist ein einstiger 2.0 Liter OHC aus dem Baujahr 1983. Umgebaut auf 2.9 Liter, 12V EFI Motor, inklusive Einspritzanlage. Felgen: 7x13 RS. Reifen: 205/60. Vorn ist er 50 Millimeter tiefer durch Federn. Hinten: Einblattfeder und 1 Zoll Distanzklotz. Auspuffanlage: Sportex 2 Zoll. Hinterachse mit Übersetzung 3,09 und Bremse vom 2.8i. Bremse vorn: Umbau auf innenbelüftete Scheiben vom 2.8i.“

Vor 40 Jahren auf dem Ring

Das elfte 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring fand vom 2. auf den 3. Oktober 1982 in der Eifel statt. Nach 1979, 1980 und 1981 gewann zum vierten Mal in Folge ein Fahrzeug der Marke Ford. Erneut siegte ein Capri 3.0, der vom renommierten Ford-Tuner Eichberg für das Gilden Kölsch Racing-Team vorbereitet wurde. Neben Vorjahressieger Dieter Gartmann saßen 1982 auch Klaus Ludwig und Klaus Niedzwiedz in diesem Capri. Ludwig und Niedzwiedz fuhren 1982 in der DRM den Breitbau-Capri der Gruppe 5 von Zakspeed mit Turboaufladung. Platz zwei ging an die Gewinner von 1980 Dieter Selzer und Matthias Schneider mit Holger Soltwedel als drittem Fahrer im Ford Escort RS2000 von Autoindustrie Saarbrücken. Den dritten Platz belegte der Opel Kadett GT/E von Mich Opel Tuning mit Karl-Heinz Schäfer, Volker Strycek und Karl-Heinz Gürthler am Steuer.

Mit Ari Vatanen und Keke Rosberg waren in diesem Rennen die Weltmeister der Rallye-Weltmeisterschaft 1981 beziehungsweise der Formel 1-Weltmeisterschaft 1982 am Start. Sie saßen gemeinsam mit Dieter Schäfer im gleichen Fahrzeug wie die Sieger – einem Capri 3.0 des Gilden Kölsch Racing-Team. Das Trio kam jedoch nicht ins Ziel und musste das Rennen nach 68 gewerteten Runden vorzeitig beenden. Gartmann, Ludwig und Niedzwiedz feierten einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg und beendeten das Rennen mit drei Runden Vorsprung. Der Escort RS2000 unseres Clubmitglieds Gerd Brauneiser, Brauneiser Renntechnik, lag lange noch gut im Rennen. Bei einsetzendem Regen in der 17. Stunde des Rennens verunfallte Fahrer Olaf Manthey jedoch, die Mannschaft musste das Rennen nach 99 gewerteten Runden vorzeitig beenden.

1982 wurde zum letzten Mal auf der ursprünglichen Streckenführung des Nürburgrings gefahren. Neben der Nordschleife war dies nur die „Betonschleife“ genannte Start-und-Ziel-Schleife. Diese lag in einem Teilbereich der heutigen Grand Prix-Strecke.

Autos mit turbogeladenen Motoren, die in der Tuningschmiede der Firma Eichberg in Hasbergen entstanden, sind heute gesuchte Exemplare. Der Motorenbauer, über viele Jahre sicher einer der bekanntesten „Ford-Tuner“, ist heute nicht mehr existent.

Eine Postkarte ehrt das Siegerauto aus dem Oktober 1982.

Das Auto der beiden Weltmeister Keke Rosberg und Ari Vatanen im selben Rennen auf der Start-Ziel-Geraden.

Eine Postkarte ehrt das Siegerauto aus dem Oktober 1982 (links). Das rechte Bild zeigt das Auto der beiden Weltmeister Keke Rosberg und Ari Vatanen im selben Rennen auf der Start-Ziel-Geraden.

[Text: Guido Bergfelder - Fotos: Manfred Borgert, Gilden Kölsch, ADAC]


Capri MK I [Bj. 68 - 73]

Capri MK I

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