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Ein Liebhaberauto im Langzeitbesitz kann ein großer Trost sein. In Zeiten einer fortlaufenden Erkrankung gar Mutmacher dafür sein, trotz aller Widrigkeiten nicht aufzugeben. Eine Art Lebenselixir. Dieser III-er Super GT von 1984 leistete genau dies bei Jochen Cremer. Dennoch trennte er sich in diesem Jahr von seinem Capri.

Seit vielen Jahren macht dem Monheimer ein sekundäres Parkinson-Syndrom zu schaffen. Dies ist eine Erkrankung, die zu ähnlichen Symptomen führt, wie sie Betroffene des primären Parkinson-Syndroms kennen. Beim 68-Jährigen waren einige Symptome bereits seit vielen Jahren vorhanden. Doch erst 2022 lag schließlich die Diagnose vor. Bei Jochen machen sich vor allem eine Einschränkung der Bewegungsfähigkeit, Erschöpfung sowie gelegentliche Wortfindungsstörungen bemerkbar.

Ende einer quälenden Ungewissheit

In den letzten Jahren nahmen die Beschwerden zu. „Ich wurde zusehends unsicherer, vor allem wenn ich mich von meinem Wohnort entfernen wollte. Lange Urlaubsreisen mit dem Capri waren da bereits längst nicht mehr möglich. Zuletzt bin ich nur noch kurze Strecken gefahren“, erklärt Jochen. Als die Diagnose schließlich vorlag, zog er für sich den Schlüssel: „Keine Experimente mehr, Sicherheit geht vor. Ich war froh, dass endlich Klarheit über meine Erkrankung herrschte. Die quälende Ungewissheit war weg.“ Zu diesem quälenden Prozess zählte unter anderem eine rund 15 Jahre andauerende Behandlung gegen Depressionen.

Heute ist Jochen als ein Mann zu erleben, der mit sich und seinem Schicksal im Reinen ist. „Ich konnte in meinem Leben alles realisieren, was mir wichtig war. Heute ist mein Aktionsradius sehr klein geworden. Nicht schlimm. Gute Laune ist ein Geschenk des Himmels, ich habe davon eine gute Portion abbekommen.“

Seit 1998 besaß Jochen Cremer den Capri. Einst aus der Nähe von Coburg im fränkischen Kronach erstanden, leistete der Vierzylinder ihm stets treue Dienste. Weit durch Europa trug ihn das Coupé, unter anderem bei einer Tour auf der britischen Insel. „George“ hatte er seinen Capri getauft, den Hintergrund des Namens kann Jochen Cremer heute nicht mehr erklären.

Mittel gegen Niedergeschlagenheit

Immer seltener allerdings in den letzten Jahren verließ das Coupé seinen Stellplatz. Doch auch abgestellt leistete das Auto wertvolle Dienste. „Wenn ich mal wieder besonders niedergeschlagen war, habe ich meinen Capri umrundet. Daraus habe ich tatsächlich immer Motivation und Kraft geschöpft“, beschreibt Jochen Cremer.

Zwei Faktoren sorgten im Sommer dieses Jahres dafür, dass er sich nun dennoch von dem Fahrzeug trennte. „Ein Fahrzeug sollte nicht dauerhaft rumstehen. ´George´ aber stand da herum, setzte bereits Grünspan an und schaute traurig aus der Wäsche. Da dachte ich mir, so hat das keinen Sinn mehr. Ich bin vom Kopf her mit meiner Geschichte im Reinen. Der Capri hat mir in den gemeinsamen 25 Jahren viel Freude bereitet. Nun soll er wieder fit werden und einem anderen Menschen Spaß machen“, erklärt Jochen.

Vor 25 Jahren kaufte Jochen Cremer seinen Capri im fränkischen Kronach.

Vor 25 Jahren kaufte Jochen Cremer seinen Capri im fränkischen Kronach.

Nur Tage nach der ersten Kontaktaufnahme holte Johannes Voorhöve (rechts) den Capri bei Jochen Cremer in Monheim ab.

Auf eigener Achse ging es nach Elz, wo sogleich mit der Restauration begonnen wurde.

Nur Tage nach der ersten Kontaktaufnahme holte Johannes Voorhöve (rechts im linken Bild) den Capri bei Jochen Cremer in Monheim ab. Auf eigener Achse ging es nach Elz, wo sogleich mit der Restauration begonnen wurde.

Die oft zitierten „guten Hände“ sollten es sein, in die sein Capri übergeht. Der Zufall kam zur Hilfe. CCD-Beisitzer Günter Schiffer, der für die Organisation des alljährlichen Mitgliedertreffens am Nürburgring zuständig ist, hatte im Vorfeld der diesjährigen Auflage Kontakt zu jenen Mitgliedern gesucht, die nicht per E-Mail erreichbar sind. So kamen die Herren in Verbindung. Per Post ging ein Umschlag auf den Weg. Darin das Verkaufsangebot, ein Brief und mehrere Fotos.

Wenn der Zufall mitspielt

Günter hatte den Umschlag im Gepäck, als er sich auf den Weg zum Ring machte. Wie es der Zufall so will, kamen dort die „guten Hände“ vorbei. Diese gehören zu Johannes Voorhöve. Der Mann ist Oldtimerfahrer und -schrauber, bisher vorzugsweise mit BMW im Fokus.

„Für meinen Sohn Ole suchte ich einen bezahlbaren Klassiker, an dem was zu tun ist. Ich möchte mit ihm gemeinsam eine Instandsetzung machen, um ihn an das Thema heranzuführen. Als ich die Capri auf dem Ring sah, dachte ich, Fragen kostet ja nix. Glücklicherweise traf ich auf Günter Schiffer, der mir einen Umschlag mit einem zu verkaufenden Exemplar zeigte. Ich habe die Kontaktdaten aufgeschrieben und noch am selben Abend bei Jochen angerufen. Schon am nächsten Tag bin ich nach Monheim gefahren und habe mir den Wagen angesehen.“

Johannes berichtete Jochen von seinem Vorhaben, den Capri gemeinsam mit seinem Sohn zu restaurieren und ihm wieder seinen alten Glanz zu verleihen. Jochen spürte gleich, hier steht der richtige Mann mit den „guten Händen“ und zieht einen Vergleich: „Mir hat das Auto viel gegeben. Nun kann es zu einem Start in ein Autofahrerleben beitragen und vielleicht zu einer Begeisterung für das Thema Oldtimerei beitragen. Das ist eine prima Geschichte!“

Zwei Männer und ein guter Plan

Schnell wurden sich die Herren über das Geschäft einig, schon Tage später stand die Abholung an. Durchaus ein Wagnis, der Transport über mehr als 100 Kilometer sollte auf eigener Achse durchgeführt werden. Johannes: „Ich musste schon sehr vorsichtig fahren. Das Fahrwerk fühlte sich insgesamt sehr schwammig an. Die Bremsen funktionierten so lala, der Motor lief. So habe ich das Auto bei sehr defensiver Fahrweise überführt und letztlich auf dem Weg keine Probleme gehabt.“

Gut angekommen – dies teilte er dem Verkäufer gleich mit. Jochen: „Ich bin sicher, mit Johannes und Ole genau die passenden Leute gefunden zu haben. Sie werden meinen Capri wieder richtig auf die Räder stellen. Und vielleicht werden die beiden später auch Mitglieder des CCD.“

Johannes Voorhöve hat dies mittlerweile getan und sich bereits erkundigt, ob im nächsten Jahr wieder ein Mitgliedertreffen am Nürburgring ansteht. Nach Bestätigung kündigte er angesichts angelaufener Arbeiten am Auto an: „Dann sind wir auch dabei!“

Diesen Brief mit zahlreichen Fotos schickte Jochen Cremer an Günter Schiffer. Der reichte die Post an Johannes Voorhöve weiter.

Diesen Brief mit zahlreichen Fotos schickte Jochen Cremer an Günter Schiffer. Der reichte die Post an Johannes Voorhöve weiter.

[Text: Marc Keiterling & Chat GPT - Fotos: Johannes Voorhöve & Marc Keiterling]

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