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Wir brauchen ein Auto! Zum Vollkleben! Sofort! Massiv zusammengefasst und stark vereinfacht lautete so die Anfrage des bekannten Stoßdämpferherstellers Bilstein an den CCD. Spontan denkt man da: „Gute Besserung“. In diesem Fall aber wurde daraus eine richtig gute Geschichte.

Schriftführer Stefan Brockmann, bei dem die Mail Mitte Mai ankam, ordnete zunächst ein. Die Firma Bilstein wünschte sich einen breiten I-er, um die Teilnahme des mit ihr kooperierenden „Haupt Racing Teams“ beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, Start am Samstag, 28. Mai, um 13.50 Uhr, zu bewerben. Foliert werden sollte der Renn-Capri exakt so, wie das Auto von Klaus Fritzinger an selber Stelle bei derselben Veranstaltung vor genau 50 Jahren aussah. Auch eines der Einsatzfahrzeuge des „Haupt Racing Teams“ in Kooperation mit Fahrwerk-Spezialist Bilstein, ein Mercedes GT3, sollte dieses „Kleid“ tragen.

Wer jedoch ist bereit, sich seinen breiten Capri so „Holter-di-Polter“ folieren zu lassen und hat überdies mal eben Zeit und Gelegenheit, dies in den noch ausstehenden wenigen Tagen zu organisieren? Stefan hatte da eine Idee. Und sprach im Rahmen des CCD-Mitgliedertreffens bei der Nürburgring Classic am Freitag, 20. Mai, Klaus Regitz an. Der lebt mit Frau Sabine im saarländischen Neunkirchen. Sabine und Klaus waren tatsächlich sofort begeistert und sagten zu, dieses Vorhaben zu unterstützen.

Leise Enttäuschung, großer Zeitdruck

Während der drei Tage am Ring kam jedoch kein direkter Kontakt mit Bilstein zu Stande. So fuhren sie etwas enttäuscht mit ihrem bekannten Capri im „Grab-Design“ ins Saarland zurück. Vorbei? Von wegen! Jetzt kam richtig Tempo in die Aktion.

Am folgenden Montag, 23. Mai, klingelte gegen 11 Uhr das Regitz´sche Telefon. Ein Anruf von Bilstein mit der Frage, ob er den Capri bis zum Abend sehr kurzfristig zum Folieren überführen könnte, da der Capri bis Dienstagvormittag über die Nacht foliert werden müsste. Klaus überlegte noch einmal kurz und gab dann seinen „Grab-Capri“ zur Umgestaltung frei. So wurde das Auto kurze Zeit später auf einen Hänger verladen und zur Folierfirma überführt. Auch der Benz wurde dort über die Nacht parallel foliert.

„Boxengasse“ in Adenau

Bereits am folgenden Mittwoch, 25. Mai, wurde im Eifel-Städtchen Adenau, zu Füßen des Nürburgrings, der „Racingday“ begangen. Mehrere tausend Besucher verwandelten im Jubiläumsjahr die Hauptstraße der Rennstadt am Ring in eine „Boxengasse“. Durch das dicht geschlossene Spalier bahnte sich der Corso aus 30 Rennfahrzeugen seinen Weg zur großen Bühne auf dem Marktplatz.

Zu bewundern waren diesmal nicht nur die bulligen Fahrzeuge aus dem aktuellen Starterfeld des 24-Stunden-Rennens, sondern auch einige Rennlegenden vergangener Tage, die im Laufe der vergangenen fünf Jahrzehnte Renngeschichte bei diesem Klassiker schrieben.

Einfahrt zum „Racingday“ in Adenau am Mittwoch, 25. Mai, mit zwei blau-gelben Rennern. Am Samstag, 21. Mai, sah der Capri noch wie auf dem kleinen Bild aus. Viele weitere Fotos vom „Bilstein-Capri“ gibt es in unserer Fotogalerie.

Einfahrt zum „Racingday“ in Adenau am Mittwoch, 25. Mai, mit zwei blau-gelben Rennern. Am Samstag, 21. Mai, sah der Capri noch wie auf dem kleinen Bild aus. Viele weitere Fotos vom „Bilstein-Capri“ gibt es in unserer Fotogalerie.

„Racingday“ in Adenau vor begeisterten Menschen.

„Racingday“ in Adenau vor begeisterten Menschen.

„Racingday“ in Adenau vor begeisterten Menschen.

„Racingday“ in Adenau vor begeisterten Menschen.

„Racingday“ in Adenau vor begeisterten Menschen.

„Racingday“ in Adenau vor begeisterten Menschen.

Fototermin auf dem Flugfeld vor dramatischem Himmel.

Fototermin auf dem Flugfeld vor dramatischem Himmel.

Fototermin auf dem Flugfeld vor dramatischem Himmel.

Fototermin auf dem Flugfeld vor dramatischem Himmel.

Fototermin auf dem Flugfeld vor dramatischem Himmel.

Fototermin auf dem Flugfeld vor dramatischem Himmel.

So eben auch der „Fritzinger-Capri“ von 1973, wo seinerzeit neben Klaus Fritzinger Hans Heyer am Steuer saß.

Der frisch „umdekorierte“ Capri aus dem Saarland wurde wie wild bewundert und beklascht. Er musste aus Sicherheitsgründen teilweise geschoben werden.

Klaus Regitz´ Capri im Fahrerlager, bildschöne Werbung für Bilstein.

Klaus Regitz´ Capri im Fahrerlager, bildschöne Werbung für Bilstein.

Auch einige Stars von einst standen auf der Bühne. Dort begrüßten die Moderatoren Olli Martini und Patrick Simon zunächst die Piloten der Tourenwagen-Legenden wie Klaus Ludwig, Roland Asch oder Klaus Niedzwiedz, die beim 24-Stunden-Rennen im Rahmenprogramm starteten. Publikumsliebling Roland Asch, Capri-Besitzer und Ford-Autohaus-Inhaber, kam ins Schwärmen: „Ich war jetzt 15 Jahre nicht mehr hier und bin total begeistert. Unglaublich, wie viele Fans hier sind. Und dass wir jetzt am Wochenende mit den alten DTM-Autos wieder über die Nordschleife fahren dürfen, ist für mich das Allergrößte“.

Der Capri stand dann nach Abschluss des Racingdays bei Bilstein im Fahrerlager zur Präsentation. Gefühlt eine halbe Million Menschen fotografierte den Capri. Sonntagabend, nach Abschluss der Veranstaltung, ging die Reise per Hänger zurück nach Neunkirchen. Klaus Regitz wird den Capri erst einmal im Bilstein-Design belassen.

Erinnerung an Klaus Fritzinger

Noch ein Schwenk hin zu Klaus Fritzinger, einem ganz besonderen Fahrer jener Tage. Der konnte nämlich auch ausgesprochen gut kicken und entschied sich spät, statt dem Fußball nachzulaufen lieber auf Bestzeiten zu schielen.

Der Fußballer Fritzinger spielte einst unter anderem bei den Vereinen 1. FC Kaiserslautern (Oberliga Südwest, damals zusammen mit weiteren Staffeln die höchste deutsche Fußballliga), 1. FC Saarbrücken (Oberliga Südwest) und SV Saar 05 Saarbrücken (Regionalliga Südwest). In der Oberliga debütierte er in der Saison 1956/57 beim FCK beim 10:1-Heimerfolg gegen die Sportfreunde Saarbrücken. Dabei erzielte er als Verteidiger an der Seite der 54er Weltmeister wie Fritz und Ottmar Walter einen Treffer. Als er in der Saison 1960/61 beim 1. FC Saarbrücken als Neuzugang aktiv war kam er in neun Ligaspielen zum Einsatz. Mit Saarbrücken gewann er die Meisterschaft in der Oberliga Südwest. Insgesamt bestritt der vorwiegend in der Verteidigung eingesetzte Spieler von 1960 bis 1963 beim 1. FC Saarbrücken 25 Ligaspiele und erzielte zwei Tore. Beim SV Saar 05 Saarbrücken, dort spielte er in der zweitklassigen Regionalliga Südwest von 1963 bis 1966 und absolvierte 62 Ligaspiele, teilte Fritzinger schließlich seinem Trainer Otto Knefler die Entscheidung mit, mit dem Fußball aufzuhören. Eine Rolle spielten dabei Knieprobleme, unter denen er seit einem Autounfall litt.

1966 startete er seine Rennfahrerlaufbahn im Tourenwagen-Motorsport. Seine ersten Rennläufe bestritt er mit einem Ford GT40 in der Deutschen Automobil-Rundstrecken-Meisterschaft (DARM). Im darauf folgenden Jahr gelang ihm der erste Sieg in Mainz-Finthen in einem Shelby GT 350. Mit dem Jahr 1971 wechselte er auf einen Capri RS und mit der Gründung der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) nahm er dort an allen Rennläufen der 1. Division teil.

Er fuhr dort regelmäßig auf Podiumsplätze und im Rennen in Kassel-Calden holte er seinen einzigen DRM-Sieg. In der Saison 1972 erreichte Fritzinger auch sein bestes Ergebnis in der DRM und seinen größten Rundstrecken-rennerfolg. Hinter Werks-Capri-Pilot Hans-Joachim Stuck platzierte er sich auf dem zweiten Gesamtplatz. Daneben nahm er auch regelmäßig von 1970 bis 1974 an einigen Rennen in der Tourenwagen-Europameisterschaft teil. Danach beendete er weitgehend sein Engagement im Rundstrecken-Motorsport.

Seine ersten Erfahrungen im Rallyesport sammelte Fritzinger bereits 1971 ebenfalls auf einem Capri RS 2600. 1974 wechselte er auf Toyota und fuhr in den nächsten Jahren nur noch Rallyes. In den Jahren 1978, 1979 und 1985 gewann er zusammen mit seinem Co-Piloten Henning Wünsch die Rallye Tour d’Europe. Diese drei Siege waren seine größten Rallyesport-Erfolge. Er nahm in seiner Rallyesportkarriere 20 Mal an Weltmeisterschaftsläufen teil. Darunter startete er insgesamt 17 Mal, von 1969 bis 1986, und nach einer Unterbrechung wieder 1989 und 1990 bei der Rallye Monte Carlo. Seine letzte „Monte“ fuhr er 1990 zusammen mit der bekannten Fernseh- und Radio-moderatorin Stefanie Tücking.

Mittlerweile sind die beiden Letztgenannten, beide in Kaiserslautern geboren, verstorben. Klaus Fritzinger starb 2015, einen Tag nach seinem 78. Geburtstag. Stefanie Tücking wurde nur 56 Jahre alt, sie erlagt 2018 einer Lungenembolie.

Das Original: Mit diesem Capri bestritten Klaus Fritzinger und Hans Heyer das 24-Stunden-Rennen 1972 auf dem Ring..

Das Original: Mit diesem Capri bestritten Klaus Fritzinger und Hans Heyer das 24-Stunden-Rennen 1972 auf dem Ring.

zur Fotogalerie Racingday Adenau 2022

[Text: Lehmann & Keiterling - Fotos: Haupt Racing Team/Bilstein, Zwischengas & Heil]

Capri MK I [Bj. 68 - 73]

Capri MK I

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