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Unser Capri-Kollege Christoph Hänggi aus der Schweiz erlebte im Mai ein Classic-Wochenende, wie es schöner kaum sein kann. Renn-Capri in Spa Francorchamps, viele Capri auf dem Nürburgring. Zeitgleich - hier könnten sich die Veranstalter definitiv besser absprechen- fanden vom 19. bis zum 22. Mai die Spa Classic und die Nürburgring Classic statt. Rund 100 Kilometer voneinander entfernt. Christoph stellte sich nicht die Frage, wohin er reiste. Er nahm sie halt im Doppelpack. Und verfasste für uns diesen schönen Bericht.

„Endlich finden wieder Motorsportanlässe ohne Einschränkungen statt. So haben ich und meine Frau Heidi einige Termine reserviert, unter anderem auch den Besuch des Nürburgring Classic und Spa Classic. Da beide Anlässe dieses Jahr am gleichen Wochenende stattfanden, war der Plan, am Donnerstag zum Nürburgring hochzufahren, Freitagmorgen früh rüber nach Spa Francorchamps und am Abend dann wieder zurück zum Ring. Da Spa und der Nürburgring nur circa 100 Kilometer auseinanderliegen, die Fahrzeit etwa 90 Minuten beträgt, und wir uns auf beiden Strecken relativ gut auskennen, sollte dies machbar sein.

So ging es am Donnerstagmittag auf die Reise, wir haben uns entschieden, ohne Halt auf der französischen Seite über Colmar, Straßburg und weiter über Saarbrücken und Trier zum Nürburgring zu fahren. Da ist der Verkehr in der Regel ruhiger und entspannter. Fahrzeit von uns zu Hause gut fünf-einhalb Stunden. Als wir dann am späteren Nachmittag in der Gegend rund um Trier waren, wurden ständig über das Radio Unwetterwarnungen von Donnerstag bis Samstag ausgegeben. An einigen Orten wurden sogar die Schulen deswegen geschlossen. Die Gegend ist nach der Flutkatastrophe im letzten Jahr besonders sensibilisiert. Da macht man sich natürlich schon Gedanken, ob das alles gut geht. Einige Gewitterzellen waren bereits unterwegs und von weitem sichtbar. Das Thema sollte uns noch das ganze Wochenende begleiten.

Nichtsdestotrotz sind wir einigermaßen verschont geblieben und trafen planmäßig gegen 18 Uhr bei unserem Hotel ,Am Tiergarten‘ mitten im Dorf Nürburg ein. Das Hotel wird von der Familie Schmitz betrieben, deren berühmte Tochter Sabine im letzten Jahr leider viel zu früh verstorben ist. Wir waren schon einmal dort. Ideal gelegen, in zehn Minuten ist man zu Fuß an der Strecke oder im Fahrerlager. Allein das im Hotel integrierte Restaurant ,Pistenklause‘ ist einen Besuch wert. Voll mit Bildern, Sprüchen, Autogrammen, sonstigen Gegenständen aus der langen Geschichte des Nürburgrings.

Das Auto meines Jugendidols

Kurz etwas gegessen und dann ab ins Fahrerlager, am Donnerstag ohne jegliche Einschränkungen oder Tickets zugänglich. Es herrschte Hochbetrieb, die Teams waren am Einrichten ihrer Standplätze und Boxen. Unter anderem waren auch ein paar historische Formel 1-Teams zu Gast. Der Zufall wollte es, dass wir beim Abladen von vier Ferraris aus den 70er, 80er und 90er Jahren zuschauen konnten. Dabei war auch der 1980er Ferrari 312 T5 meines Jugendidols Gilles Villeneuve. Ich habe heute noch einen Ordner voll mit alten Artikeln und Rennresultaten von ihm. Welch ein wunderschönes Auto, natürlich sofort die anwesenden Teammitglieder mit Fragen über das Auto gelöchert. Allgemein sind die alten Formel 1 Autos aus dieser Zeit für mich immer ein Highlight an solchen Anlässen.

Diesen Ferrari 312 T5 pilotierte einst Gilles Villeneuve. Viele weitere Fotos von Christoph Hänggi gibt es in unserer Fotogalerie.

Diesen Ferrari 312 T5 pilotierte einst Gilles Villeneuve. Viele weitere Fotos von Christoph Hänggi gibt es in unserer Fotogalerie.

Die in Spa zu sehenden Renn-Capris waren allesamt neu aufgebaute Fahrzeuge.

Die in Spa zu sehenden Renn-Capri waren allesamt neu aufgebaute Fahrzeuge.

Dann noch ein Besuch beim Capri Club Deutschland, ein paar bekannte Gesichter getroffen und ein Bier getrunken. Von Unwetter keine Spur, dazu ein wunderschöner Sonnenuntergang. Ich liebe diese Fahrerlager-Atmosphäre, so kann es weitergehen, die Zeit verging im Flug und schon war es Mitternacht.

Freitagfrüh kurzes Frühstück und ab nach Spa Francorchamps! Was sofort auffällt, wenn man an der Strecke eintrifft, ist die riesige neue Tribüne oben an der weltberühmten Eau Rouge-Kurve. Da es unmöglich war, alles in einem Tag anzuschauen, konzentrierten wir uns auf die sogenannte ,Heritage Touring Cup‘-Serie (HTC), wo nicht weniger als neun Capri gemeldet waren. Wobei zu bemerken ist, dass diese Capri allesamt neu aufgebaute Autos, also keine originalen Rennautos aus den 70ern sind. Die meisten stammen aus der Schmiede von Ric Wood aus England und sind nach Vorbildern der 70er Jahre-Rennwagen lackiert.

Neun Capri waren in Spa allein in der „Heritage Touring Cup“-Serie am Start.

Die in Spa zu sehenden Renn-Capri waren allesamt neu aufgebaute Fahrzeuge.

Die in Spa zu sehenden Renn-Capri waren allesamt neu aufgebaute Fahrzeuge.

Heidi und Christoph Hänggi vor dem Henry-Ford-Denkmal in Köln.

Neun Capri waren in Spa allein in der „Heritage Touring Cup“-Serie am Start. Hier eine Auswahl. Oben rechts: Heidi und Christoph Hänggi vor dem Henry-Ford-Denkmal in Köln.

Heidi und Christoph Hänggi vor dem Henry-Ford-Denkmal in Köln.

Heidi und Christoph Hänggi vor dem Henry-Ford-Denkmal in Köln.

Wenn man das nötige Kleingeld hat, kann man bei Ric Wood grundsätzlich so einen Capri bestellen. Dies wahlweise entweder mit dem Weslake- oder mit dem 3.4 Liter Cosworth-Motor. In dieser Serie heißt es, fast wie früher, Ford gegen BMW. Es sind viele wunderschöne BMW 635 CSi, 3.0 CSL, 2002 TII dabei. Dazu einige Escorts und sonstige Modelle von Jaguar, Alfa Romeo und anderen.

Ebenso interessierte uns natürlich der neu gebaute ,Jägermeister‘ Zakspeed-Capri, dieser fährt in der Serie ,Classic Endurance Racing 2‘ mit. Diese Box haben wir als eine der ersten angesteuert. Ich habe das Auto vorher noch nie gesehen. Es waren zwei sehr freundliche Zakspeed-Mechaniker dabei, das Auto für das Qualifying vom Nachmittag vorzubereiten. Ich habe die beiden mit Fragen bombardiert und sehr viel Interessantes dabei erfahren. Alles hier zu schildern, würde diesen Rahmen sprengen.

Bestellung bei Zakspeed möglich

Grundsätzlich kann man bei Zakspeed so einen Capri bestellen. Bauzeit mindestens zwei Jahre, in Sachen Kosten reicht eine sechsstellige Summe nicht. Alles wird mit den originalen Werkzeugen von damals und alles in Handarbeit gebaut. Im Moment ist ein weiterer Capri im Aufbau, dieser soll dann die berühmte ,Mampe‘-Lackierung erhalten.

Wenn man sich Zeit nimmt und das Auto genau anschaut, sieht man, wie viel Handwerk darin steckt, einfach ein Traum. Der Capri wird solange noch von Zakspeed betreut, bis alle Kinderkrankheiten ausgemerzt sind. Später soll er dann an ein professionelles Rennteam übergeben werden. Dies hier war erst der zweite Renneinsatz.

Kleine Anekdote dazu, die Experten unter uns wissen, dass die Zakspeed-Capri nicht mehr viel mit einem ursprünglichen Capri zu tun haben. Einzige Ausnahme, das Dach mit A-Säulen und Teile der Stirnwand unter der Frontscheibe müssen vom Original sein.

Wenn jetzt Zakspeed so ein Auto baut, besorgen sie sich auf Verkaufsplattformen wie zum Beispiel ebay Kleinanzeigen ein Schlachtauto mit noch gutem Dach. Der Zakspeed-Mechaniker hat mir erzählt, dass dann die Leute nicht schlecht staunen, wenn Zakspeed vorfährt, um den Schlacht-Capri abzuholen.

Nach vielen Boxenbesuchen und Gesprächen positionierten wir uns am höchsten Punkt der Strecke zwischen der Malmedy-Schikane und der langen Rechtskurve Bruxelles, hier hat man freie Sicht auf die Piste. Da ich immer viele Fotos mache, ein idealer Standort.

Capri wieder Seriensieger

Es kam, wie es kommen musste, just zu dem Zeitpunkt als das Qualifying der HTC Serie startete, begann es wie aus Kübeln zu regnen. Trotzdem gingen alle Autos auf die Strecke, um das 45-minütige Qualifying zu fahren. Es folgte für den Rest des Tages das typische Spa-Wetter. Regen und Sonne und Regen und Sonne. Später begaben wir uns noch auf die neue Tribüne bei Eau Rouge. Auch ein sehr guter Platz, um die Rennen anzuschauen.

Fazit: Es hat sich mehr als gelohnt, diese wunderschöne Strecke zu besuchen. Später habe ich erfahren, dass bei den beiden Rennen am Samstag und Sonntag die Capri jeweils die ersten drei Plätze belegt haben. Das kennt man aus der legendären Geschichte in Spa. Der Zakspeed ist leider ausgefallen.

Jedermann kann sich bei Zakspeed einen solchen Wagen bestellen. Vorausgesetzt ist, dass da mindestens eine Million Euro herumliegt und investiert werden möchte.

Jedermann kann sich bei Zakspeed einen solchen Wagen bestellen. Vorausgesetzt ist, dass da mindestens eine Million Euro herumliegt und investiert werden möchte.

Am frühen Abend ging es dann wieder über die Grenze zurück nach Deutschland zum Nürburgring. Am Freitag hätte hier ja noch eine Runde mit den rund 80 Capri vom CCD auf der Grand Prix-Strecke gefahren werden sollen. Leider musste dieses Vorhaben aufgrund eines kapitalen Hagelgewitters kurz nach dem Aufstellen der Autos abgebrochen werden, einige Capri haben sich sogar Dellen eingefangen. Im Nachhinein waren wir froh, an diesem Tag in Spa gewesen zu sein, da gab es zwar auch Gewitter, aber nicht so heftig. Als ,Trostpflaster‘ wurde dann am Samstag kurzfristig eine Runde auf der Nordschleife für die Capri organisiert und durchgeführt.

Es ist immer wieder eine Freude, Gerd Brauneiser (links) mit seinem Weslake-Capri zu treffen.

Es ist immer wieder eine Freude, Gerd Brauneiser (links) mit seinem Weslake-Capri zu treffen.

Hinein in die Startaufstellung

Ebenso stand am Samstag ein weiteres Highlight auf dem Programm. Als ,normaler‘ Besucher durfte man auf der Start-Zielgeraden in die Start-aufstellung der historischen Formel 1, heute gerne ,Gridwalk‘ genannt. Auch die heutzutage verpönten ,Gridgirls‘ wurden wieder ins Leben gerufen und waren zugegen. Ich positionierte mich rechtzeitig beim Tor, um einer der Ersten zu sein, natürlich um Fotos zu machen. Dies in erster Linie nicht wegen den hübschen Damen, sondern wegen der Autos...

Eine super Idee des Veranstalters und Spektakel pur. Kann man gerne wieder machen. Danach haben wir diverse Rennen geschaut, sind im Fahrerlager herumgelaufen und haben das CCD-Zelt besucht. Nach vielen Jahren habe ich auch wieder einmal Gerd Brauneiser aus Köln mit seinem Weslake-Capri getroffen. Er war mal wieder voll in seinem Element und erzählte viele seiner Geschichten, man könnte ihm einfach stundenlang zuhören.

So verging auch dieser Tag wie im Flug, das Wetter beruhigte sich und alles war optimal. Gute Stimmung, schöne Autos, nette Leute, dazu noch ein tolles Feuerwerk am Abend, was will man mehr? Am Sonntagmorgen dann bei besten Verhältnissen noch einmal Rennen geschaut. Am frühen Nachmittag ging´s dann wieder zurück Richtung Schweiz. Wieder ohne Halt und Stau durchgefahren, sind wir wohlbehalten gegen 19 Uhr zu Hause eingetroffen. Es war ein unvergessliches Wochenende!“

Die „Gridgirls“ beim „Gridwalk“ vor dem Start der historischen Formel 1 auf der Grand Prix-Strecke des Rings.

Die „Gridgirls“ beim „Gridwalk“ vor dem Start der historischen Formel 1 auf der Grand Prix-Strecke des Rings.

zur Fotogalerie Spa und Nürburgring 2022

[Text & Fotos: Christoph Hänggi]

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