Außergewöhnliche Ansichten werden durch kamerabestückte Drohnen ermöglicht. Im Rahmen der WDR-Dokumentation „Das Experiment“ wurde der II-er bei einer Alleedurchfahrt aus der Vogelperspektive begleitet.

Außergewöhnliche Ansichten werden durch kamerabestückte Drohnen ermöglicht. Im Rahmen der WDR-Dokumentation „Das Experiment“ wurde der II-er bei einer Alleedurchfahrt aus der Vogelperspektive begleitet.

2017 startete der WDR eine Fernsehreihe mit dem Titel „Das Experiment“. Nach vier Folgen im vergangenen Jahr wird diese Serie nun fortgesetzt. Die Produktionsfirma „Ansager & Schnipselmann“ stellt die Reportagereihe, in der Menschen in ungewohnte Situationen gebracht werden, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR) her.

Die ins Experiment involvierten Menschen erhalten Gelegenheit, ihre bisherige Haltung zu gesellschaftlich relevanten Themen zu hinterfragen. Immer geht es dabei um Themen, zu denen fast jeder eine Meinung hat und bei denen sehr schnell um das Für und Wider gestritten wird. Es geht etwa um den digitalen Alltag im Vergleich zur analogen Welt und um persönliche Unabhängigkeit. Die Protagonisten werden auf Reisen durch eine für sie ungewohnte Welt begleitet.

An insgesamt sechs Drehtagen standen, saßen oder liefen Beate und Marc Keiterling durch insgesamt fünf Jahrzehnte, begleitet von den Kameras.

An insgesamt sechs Drehtagen standen, saßen oder liefen Beate und Marc Keiterling durch insgesamt fünf Jahrzehnte, begleitet von den Kameras.

Sie erleben und lernen, wie sie an Herausforderungen wachsen. Der Zuschauer sieht, wie sie ihre Vorurteile pflegen oder revidieren. Und können als Zuschauer am Ende entscheiden, was sie selbst von dem, was sie im Experiment beobachten konnten, in den eigenen Alltag überführen möchten.

Warum wird das an dieser Stelle so ausführlich beschrieben? Weil ich, der Autor dieses Beitrags, gemeinsam mit meiner Frau Beate gefragt wurde, ob wir uns dieser Herausforderung stellen wollen. Benjamin Braun, Redakteur bei „Ansager & Schnipselmann“, lernte ich im Rahmen der letztjährigen Retro Classics-Messe in Köln kennen, wo wir vom CCD bekanntlich zu den Ausstellern gehörten. Ursprünglich wollte Braun mit Wolfgang Laufer, dem „Vater“ der Ford Classic Cars, über Leihfahrzeuge aus dem Werksbestand sprechen. Nach mindestens einer sehr schlechten Erfahrung mit einem Fernsehteam reagierte Laufer allerdings sehr zurückhaltend. Alternativ schlug er Braun vor, sich an andere Fahrzeugbesitzer zu wenden und deutete in meine Richtung. Ich stand in Hörweite zur Unterhaltung und hatte bereits interessiert gelauscht. Wie so vieles im Leben - reiner Zufall. Wir wären uns sonst wohl nicht über den Weg gelaufen.

Benjamin Braun befragte mich also zu meinem ausgestellten Fahrzeug und generell zur Leidenschaft in Sachen Retro. Was ich ihm in der folgenden Stunde dann über das Freizeitverhalten im Hause Keiterling berichtete, gefiel so gut, dass schließlich die Frage gestellt wurde: „Hätten Sie Lust, mit ihrer Frau am WDR-Experiment teilzunehmen?“ Dies wurde daheim besprochen und sehr schnell bejaht. Mit Spannung sahen wir dem weiteren Gang der Dinge entgegen.

Taunus P3, Capri II, Manta B, 318

Sehr viel wurde nicht verraten. Verständlich, schließlich sollen die Teilnehmer mit den Herausforderungen überrascht werden. Klarheit gab es nur über einige Eckpunkte: Es wird eine Zeitreise mit alten Autos und alten Klamotten durch verschiedene Jahrzehnte. Eines der Autos, meinen Capri II, brachte ich selbst zu den Dreharbeiten mit. Einen Taunus P3/17m - die „Wanne“ - stellte mein Kumpel Frank Poelk für die 1960er Jahre zur Verfügung. Auch die 1980er Jahre konnten wir automobil ausstaffieren: Bei meinem Solodreh zu diesem Jahrzehnt in der früheren Bundeshauptstadt Bonn saß ich am Steuer unseres 318i-Cabrios aus dem Hause BMW. Beate drehte in Köln und fuhr dort mit ihrem Opel Manta B GT/E vor.

In Bonn traf ich den ehemaligen Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung Norbert Blüm.

In Bonn traf ich den ehemaligen Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung Norbert Blüm.

Für eine geplante Szene zu Beginn der Dokumentation winke ich durch die Heckscheibe eines Iers - sowie ich es 1973 als kleiner Junge auch tat. Ein Super 8-Film zeigt diese Situation.

Für eine geplante Szene zu Beginn der Dokumentation winke ich durch die Heckscheibe eines Iers - sowie ich es 1973 als kleiner Junge auch tat. Ein Super 8-Film zeigt diese Situation.

Die Bekleidung aus den 1970er Jahren hatten wir im Gepäck, für die älteren und späteren Sachen wurden wir vorab von der Kostümbildnerei akribisch vermessen. Insgesamt sechs Drehtage haben wir gemeinsam erlebt. Los ging es am letzten Mai-Wochenende mit einem Heimatbesuch zur Vorstellungsrunde. Das Team suchte mich zunächst an meinem Arbeitsplatz in der Redaktion auf. Später wurde in unserer Autohalle und zu Hause gedreht. Anfang Juni zogen wir dann für drei Tage in eine WG in Troisdorf bei Bonn.

Am 26. September im WDR

Was dort passierte, darf ich hier nicht im Detail berichten. Ein Vertrag mit dem WDR verbietet es. Ausgestrahlt wird unser Experiment jedenfalls am Mittwoch, 26. September, ab 21 Uhr im WDR Fernsehen. Schaut doch mal rein - das ist dann auch gut für die Quote.

Noch ein Bild des Capri aus luftiger Höhe.

Mit dem Taunus P3/17m - allgemein gern als „Wanne“ bezeichnet - „erfuhren“ wir die 1960er Jahre.

Noch ein Bild des Capri aus luftiger Höhe. Mit dem Taunus P3/17m - allgemein gern als „Wanne“ bezeichnet - „erfuhren“ wir die 1960er Jahre.

[Text: Marc Keiterling - Fotos: Frank Poelk, Matthias Fuchs & Benjamin Braun]


Capri MK I [Bj. 68 - 73]

Capri MK I

Capri MK II [Bj. 74 - 77]

Capri MK II

Capri MK III [Bj. 78 - 86]

Capri MK III