Sind die letzten Spätsommertage vorbei, sollten Oldtimer-Besitzer ihre Klassiker nun für die Winterpause vorbereiten.

Der ADAC hat die wichtigsten Pflegetipps zusammengestellt, damit der Oldtimer oder das klassische Motorrad den Winter schadlos überstehen:

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  1. Der richtige Lagerort: Optimal ist ein klimatisierter und gut durchlüfteter Raum, in dem eine konstante Temperatur und eine gemäßigte Luftfeuchte (relative Luftfeuchte von rund 40 Prozent, messbar mittels Hygrometer) herrschen – so wird eine Kondenswasserbildung weitgehend vermieden.
  2. Gegen das Einstauben hilft ein atmungsaktives Baumwolltuch (z. B. Paletots aus dem Oldtimer-Fachhandel). Keine Kunstfaser-Stoffe oder gar Plastikfolien verwenden. Für Motorräder gibt es speziell beschichtete Planen (VCI-Korrosionsschutz).
  3. Am besten Auto aufbocken, das entlastet Reifen und Radaufhängung. Zumindest aber den Reifendruck auf maximal drei Bar erhöhen. Motorrad so aufbocken, dass beide Reifen Abstand zum Boden haben.
  4. Feststellbremse nicht anziehen, die Beläge könnten festkleben bzw. festrosten. Fenster zur Durchlüftung etwas öffnen.
  5. Batterie: Sie nimmt Schaden, wenn sie nicht nachgeladen wird. Abhilfe schafft ein spezielles Erhaltungs-Ladegerät oder regelmäßig – etwa alle zwei Monate – einige Stunden ans Standard-Ladegerät hängen.
  6. Kraftstoffsystem: Tank auffüllen, um Rostbildung im Inneren zu verhindern.
  7. Bei längeren Standzeiten (über ein Jahr) kann das trockenlegen des gesamten Kraftstoffsystems ratsam sein.
  8. Motor: Gebrauchtes Motoröl enthält korrosionsfördernde Bestandteile, also regelmäßig wechseln. Die Zugabe eines Öl-Additivs wird vom ADAC nicht empfohlen. Besser ist es, ein hochqualitatives Motorenöl zu verwenden.
  9. Kühlsystem: Frostschutz prüfen, wenn nötig mit geeignetem Kühlmittel ergänzen.
  10. Karosserie innen: Neben der Reinigung mit Schwamm und Staubsauger sollten alle losen Bodenbeläge, auch aus dem Kofferraum, herausgenommen werden. Sind feuchte oder modrige Stellen vorhanden, Ursache finden und beheben (Gummiprofile des Verdecks, Scheibenrahmen, Schiebedach-Entwässerung etc.), sonst könnte Schimmel entstehen.
  11. Lack: Nach gründlicher Wäsche (ältere Cabrio-Modelle dürfen häufig nicht in die Waschanlage) die Lackoberfläche gründlich kontrollieren: Reste von Vogelkot, Insekten und Absonderungen von Baumharzen sind teilweise schwer erkennbar, sie können sich aber bei längerer Einwirkzeit bis auf das Blech durchfressen. Bei dieser Gelegenheit auch eventuelle Steinschlagschäden ausbessern.
  12. Unterboden: Schutzschicht auf Verletzungen oder Ablösungen bzw. Unterrostungen kontrollieren. Gegebenenfalls schadhafte Stellen entrosten, grundieren und Unterbodenschutz ausbessern.
  13. Cabrioverdeck auf Rissbildung und aufgeplatzte Nähte prüfen. Gummiprofile mit geeigneten Produkten behandeln. Verdeck im Winterquartier schließen.
  14. Hauptuntersuchung (HU): Fällt die HU in die Ruhezeit, ist sie nach Wiederinbetriebnahme umgehend nachzuholen, sonst droht ein Bußgeld. Am besten rechtzeitig Prüftermin vereinbaren. Insbesondere bei Fahrzeugen mit vorübergehender Stilllegung ist es ratsam, diese Prüfungen noch vor dem Einmotten zu erledigen.

[Quelle: Pressemeldung ADAC e.V. vom 24.10.2016]