Dieter Johannes - der gemeinsam mit Lebensgefährtin Kirsten Schmidt zum Organisationsteam unseres alljährlichen Mitgliedertreffens am Nürburgring gehört - nahm sich im letzten Jahr dieses „englischen Patienten“ an.

Dieter Johannes - der gemeinsam mit Lebensgefährtin Kirsten Schmidt zum Organisationsteam unseres alljährlichen Mitgliedertreffens am Nürburgring gehört - nahm sich im letzten Jahr dieses „englischen Patienten“ an.

Der Ort für ein außergewöhnliches Vorkommnis könnte kein besserer sein. Der Nürburgring, die legendärste Rennstrecke der Welt. Die Veranstaltung: das alljährliche Mitgliedertreffen des Capri Club Deutschland. Hier konnten wir im letzten Jahr das bekannte Motto des Hagebaumarkts mit Leben füllen. „Hier hilft man sich“ - auch über Landesgrenzen hinweg.

Unser Mitgliedertreffen in der Eifel ist ja immer für Schrauber-Überraschungen gut. So auch 2019.

Am Freitag besuchte uns eine sehr attraktive britische Capri-Fahrerin, Sabrina, mit ihrem schwerstbehinderten Bruder. Der arme Kerl leidet an der amyotrophe Lateralsklerose, kurz ALS. Eine nicht heilbare degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems. Weltweit bekanntester Patient war der 2018 verstorbene britische Physiker Stephen Hawking. Einfach nur grausam, diese Krankheit.

Sabrinas Bruder war es eine Herzensangelegenheit, einmal die schönste Rennstrecke der Welt zu sehen. So kamen die beiden mit ihrem Capri aus dem brexit-gestressten England in die Eifel.

Am Samstag erschien Sabrina wieder an unserem Clubstand. Anlass dafür waren allerdings nicht die attraktiven Mitglieder unseres Clubs, sondern ein eklatantes Problem mit ihrem Capri. Der Kupplungszug war gerissen. Und das auch noch in der Ausfahrt der Tiefgarage, wo das Auto nun eine erhebliche Behinderung darstellte. Natürlich wurden wir sofort aktiv!

Sabrina, meine Lebensgefährtin Kirsten und ich fuhren sofort zu dieser Garage, wo sich bereits ein mächtiger Stau hinter dem defekten Capri gebildet hatte. Die Hilfsbereitschaft aller Anwesenden war dabei beeindruckend. Das Tiefgaragen-Personal und auch alle wartenden Fahrer kümmerten sich intensiv um den behinderten Bruder, der ja hilflos auf dem Beifahrersitz ausharrte.

Ich klemmte mich hinters Steuer und fuhr den Rechtslenker ohne Kupplung zum Clubstand. Wenn man weiß, wie das geht, geht es. Hier standen schon alle Capri-Freunde, um zu helfen. Reinhard Förster, besser bekannt als „Eumel“, hatte schon ein Kupplungsseil bereitgelegt, welches er glücklicherweise mit an Bord hatte. Ein direkt bei uns stehendes Rennteam unterstützte uns tatkräftig, unter anderem durch Überlassung eines Rangierwagenhebers.

So konnte ich das defekte Seil austauschen. Die Capri-Gemeinde kennt eben keine Grenzen! So hat sich unser Freundeskreis nun um zwei liebenswerte Menschen erweitert.

Dieter arbeitete „unter Beobachtung“.

Dieter arbeitete „unter Beobachtung“.

Sabrinas unter ALS leidender Bruder war im defekten Capri in der Tiefgarage eingeschlossen. Sabrina (rechts, mit CCD-Schatzmeister Dirk Appel) rief die Capri-Freunde zur Hilfe. Reinhard „Eumel“ Förster hatte ein Kupplungsseil dabei.

Sabrinas unter ALS leidender Bruder war im defekten Capri in der Tiefgarage eingeschlossen. Sabrina (rechts, mit CCD-Schatzmeister Dirk Appel) rief die Capri-Freunde zur Hilfe. Reinhard „Eumel“ Förster hatte ein Kupplungsseil dabei.

[Text: Dieter Johannes - Fotos: Kirsten Schmidt]