Kinder, wie die Zeit vergeht! Der März des Jahres 1978 liegt bereits mehr als 40 Jahre zurück. Das kann der Autor gerade kaum fassen. Blick auf den Kalender, stimmt. Damit sind volle vier Jahrzehnte seit der offiziellen Präsentation des finalen Ford Capri vergangen.Kinder, wie die Zeit vergeht! Der März des Jahres 1978 liegt bereits mehr als 40 Jahre zurück. Das kann der Autor gerade kaum fassen. Blick auf den Kalender, stimmt. Damit sind volle vier Jahrzehnte seit der offiziellen Präsentation des finalen Ford Capri vergangen.

Sie haben es sich nicht leicht gemacht bei Ford. Sogar unverständlich umständlich war es und auch nicht schlüssig, was sich da tat. Was hat ein sportliches Coupé in einem Schloss zu suchen? Es ist nicht wirklich nachvollziehbar, was das Marketing seinerzeit dazu veranlasst hat, ein derartiges Fahrzeug in einem solchen Gemäuer zu zeigen.

Doch das Schloss Kronberg im Taunus ist auserwählt. Dummerweise verfügt es über kein Portal, welches ein Auto dieses Maßes hätte auf natürliche Weise – also mit den Rädern nach unten - passieren kann. Daher muss die Karosse zunächst umständlich und selbstverständlich ohne Bodenberührung auf die Fahrerseite gekippt werden, um in den Saal geschoben werden zu können.

Schwierige Geburt, nicht nur bei diesem Termin. Der Hersteller listet seine Neuvorstellung, die unter dem Projektnamen „Carla“ entwickelt worden war, als „Capri 78“ ins hauseigene Verzeichnis. Exakt wie beim I-er, dessen überarbeitetes Modell ab September 1972 als „Capri 73“ bezeichnet wurde, sieht Ford die Sache lediglich als Facelift an. Doch da machen sie die Rechnung ohne den Wirt, sprich ohne die Kundschaft. Während es beim Capri der ersten Generation bei differenzierenden Zusätzen wie eben „73er“ oder auch „1b“ blieb, setzt sich nun alsbald der Begriff „Capri III“ durch. Die deutlichen Überarbeitungen an Bug und Heck im Vergleich zum II-er sind dafür verantwortlich.

Das Innere des Schlosses Kronberg ist für den Capri III zu seiner Präsentation nur seitlich gelagert erreichbar.

Das Innere des Schlosses Kronberg ist für den Capri III zu seiner Präsentation nur seitlich gelagert erreichbar.

Zur Ausstattung des frühen S im Capri III gehören die „Fliegengitter-Kopfstützen“

Zur Ausstattung des frühen S im Capri III gehören die „Fliegengitter-Kopfstützen“.

Die Stahlsportfelgen gab es bereits beim „Capri 73“.

Die Stahlsportfelgen gab es bereits beim „Capri 73“.

Vorn sorgt die über die Doppelscheinwerfer gezogene Motorhaube in Kombination mit dem Lamellengrill, dem Frontspoiler und den bis zu den Radhäusern verlängerten Stoßstangenecken für den veränderten Auftritt. Die von vielen Betrachtern als klobig-unvorteilhaft-glotzend empfundenen Scheinwerferblöcke sind Vergangenheit. Die heruntergezogene Motorhaube, der veränderte Grill und der kleine Spoiler verringern den Auftrieb an der Vorderachse. Verbesserungen der Aerodynamik und eine Verringerung des Kraftstoffverbrauchs sind die Folge. Hinten reichen die Stoßstangen mittels der Plastikecken folglich nun ebenfalls bis zu den Radläufen. Die Rücklichter sind jetzt geriffelt ausgeführt und haben an Höhe zugelegt. Änderungen, die gefallen. Ein Beleg dafür ist die Tatsache, dass viele IIer alsbald auf die Optik des IIIers umgestrickt werden.

Hier kommen frühe Vertreter

Frühe Exemplare in originaler Optik sind 40 Jahre nach Produktionsanlauf sehr selten. Die Stahlsportfelgen - bereits am „Capri 73“ zu sehen - wurden nur ganz zu Beginn am „78-er“ montiert. Die optionalen Vinyldächer strich Ford alsbald aus dem Programm. Auch den „Fliegengitter-Kopfstützen“ war kein sehr langes Leben gegönnt. Farben wie das milde „Hochlandgrün“ oder das vergleichsweise krachende Gelb verschwanden bald. Wir hatten in der finalen 2017er Ausgabe einen Aufruf gestartet, um einige frühe Vertreter des Capri III präsentieren zu können. Hier im Blatt und auch gern bei den CCD-Auftritten im Rahmen der Rheinbach Classics vom 20. bis zum 22. Juli und auf der Retro Classics Cologne vom 15. bis zum 18. November in der Koelnmesse.

Auf den folgenden Links gibt es einige Fahrzeuge in frühen Optiken, mit den entsprechenden Geschichten dazu.

[Text: Marc Keiterling - Fotos: Ford Werke Aktiengesellschaft]