Es war mal wieder soweit! Ich, Georg Klughardt, hatte mich nach langer Überlegung dazu entschlossen, mit einem Capri-Stand als Aussteller bei der ersten Retro Classics Bavaria in Nürnberg am Wochenende vom 9. bis zum 11. Dezember 2016 dabei zu sein.

Geplantes Motto: einen Scheunenfund im unrestaurierten Zustand im Vergleich zu einem restaurierten Exemplar zu zeigen. Der unrestaurierte Capri muss natürlich in einer teilweise angedeuteten Scheune präsentiert werden – mit allem was dazu gehört. Nach meiner Kontaktaufnahme mit der Messeleitung und Beschreibung meines Vorhabens sicherten sie mir dort gleich einen Stand in der Größe 8x12 Meter zu.

Georg Klughardt sammelte Holz, Fenster und Dachziegel in der Nähe ein und baute damit einen prämierten Clubstand.

Georg Klughardt sammelte Holz, Fenster und Dachziegel in der Nähe ein und baute damit einen prämierten Clubstand.

Wie kam es zu dem Entschluss, an der Messe mit diesem Motto teilzunehmen? Der Grund ist ein Geschenk! Ein geschenkter Capri III 2,3 Ghia! Und das kam so: eines Abends klingelte daheim das Telefon. „Ich habe hier seit 20 Jahren einen Capri in der Garage stehen. Der muss jetzt weg“, sagte der Anrufer.

Dieser III-er symbolisierte auf der Retro Classics in Nürnberg den „Scheunenfeund“ - hier wird er gerade in die richtige Position geschoben.

Dieser III-er symbolisierte auf der Retro Classics in Nürnberg den „Scheunenfeund“ - hier wird er gerade in die richtige Position geschoben.

Mit riesigem Engagement bauten Georg und Freunde den Clubstand auf. Später sorgten zusätzlich verschiedene Karosserieteile für eine stimmungsvolle Szenerie. Motto dieses Bildes: Fällt die zweite Leiter flach, stelle ich mich einfach auf das Capri-Dach. Von Nachahmung wird an dieser Stelle dringend abgeraten!

Mit riesigem Engagement bauten Georg und Freunde den Clubstand auf. Später sorgten zusätzlich verschiedene Karosserieteile für eine stimmungsvolle Szenerie. Motto dieses Bildes: Fällt die zweite Leiter flach, stelle ich mich einfach auf das Capri-Dach. Von Nachahmung wird an dieser Stelle dringend abgeraten!

Als ich nach der Preisvorstellung fragte, sagte der Mann: „Ich will kein Geld. Ich wünsche mir, dass das Auto wieder auf die Straße kommt und nicht zerlegt wird, um in Einzelteilen verkauft zu werden.“

Wir verabredeten einen Besichtigungstermin. Der Wagen kam auf die Hebebühne und ich war freudig überrascht: Die festzustellenden Rostlöcher waren nicht allzu groß.

So sagte ich dem Besitzer zu, seinem Wunsch zu entsprechen und hatte nun erstmals in meinem Leben einen Capri geschenkt bekommen. Ein wahrer „Glücksfall“. Zur selben Zeit stand auch noch ein anderer III-er in meiner Halle, Zustand eher nicht so gut. Durch diese beiden Auto entstand der Gedanke an das folgende Motto für die Messe: „Scheunenfund“.

Was mir jetzt noch fehlte war nur noch eine Scheune für den Stand. Nur noch – das ist dann ja doch mal eine echte Herausforderung. Durch Zufall erfuhr ich, dass bei uns in der Nähe gerade eine Scheune im Maße XXL abgerissen wurde. Was für eine Chance, also nichts wie rein ins Auto und flott dahin. Vom Besitzer bekam ich problemlos die Erlaubnis, Material mitzunehmen.

Georg Klughardts Stand wurde zu einem der Hingucker in Nürnberg.

Georg Klughardts Stand wurde zu einem der Hingucker in Nürnberg.

Das hätte auch ein gelernter Zimmermann nicht besser hinbekommen: Georg Klughardts Stand wurde zu einem der Hingucker in Nürnberg.

Also bin ich einige Tage später mit einem Lkw und meinem Vater als Helfer vor Ort gewesen und konnte Kanthölzer und Bretter verladen. Die Scheune war von 1950, die Balken waren alle mit der Hand geschlagen und nicht durch ein Sägewerk gelaufen. Es folgte die Suche nach zwei alten Fenstern, auch diese wurde erfolgreich abgeschlossen.

Was für ein grandioser Auftritt! Man muss nur aufpassen, dass Achse, Kotflügel oder Heckklappe keine Beine kriegen...

Was für ein grandioser Auftritt! Man muss nur aufpassen, dass Achse, Kotflügel oder Heckklappe keine Beine kriegen...

Mit all´ diesem Zeug und zusätzlich weiteren Karosserieteilen enterten wir die Ausstellungshalle in Nürnberg. Dort entstand dank tatkräftiger Hilfe (vielen Dank, liebe Leute) eine XXS-Scheune, mit Dachziegeln, Fenstern und noch einem alten Lattenzaun, der den Stand rund machte. Dorthin wurde der nicht mehr so schöne III-er platziert.

Um nun für die Besucher den Unterschied zwischen einem „Scheunenfund“ und einem „Glücksfall" so richtig deutlich zu machen, parkte der inzwischen in Ungarn restaurierte Ghia in Sichtweite. Ein fabelhafter Anblick, auch dank des von Ford Konrad aus Erlangen spendierten, sattblauen Teppichs.

>Die Resonanz auf unser Capri-Duo: einfach super! Wir gewannen den ersten Preis der Jury in der Kategorie „Clubstände".Da ist man gleich doppelt und dreifach motiviert, auch in diesem Jahr wieder in Nürnberg mit von der Partie zu sein. Wenn Ihr es schon mal notieren wollt: Die zweite Retro Classics Bavaria findet vom 8. bis zum 10. Dezember statt.

Das Capri-Duo steht zum Messe-Start bereit. Im Vordergrund der geschenkte und anschließend in Ungarn restaurierte Ghia, dahinter die Ausführung „Scheunenfund“.

Das Capri-Duo steht zum Messe-Start bereit. Im Vordergrund der geschenkte und anschließend in Ungarn restaurierte Ghia, dahinter die Ausführung „Scheunenfund".

Es war sicherlich auch der perfekte Kontrast aus rustikaler Teilesammlung und Vorzeigeauto, der Georg Klughardt den Pokal für den besten Clubstand der Messe bescherte.

Es war sicherlich auch der perfekte Kontrast aus rustikaler Teilesammlung und Vorzeigeauto, der Georg Klughardt den Pokal für den besten Clubstand der Messe bescherte.

Es war sicherlich auch der perfekte Kontrast aus rustikaler Teilesammlung und Vorzeigeauto, der Georg Klughardt den Pokal für den besten Clubstand der Messe bescherte.

[Text: Georg Klughardt, Marc Keiterling - Fotos: Bettina Klughardt]