Laut Verband der Automobilindustrie fährt der I-er „allen davon“

Ein Wertzuwachs von 94,4 Prozent! Das klingt atemberaubend und es ist nur schwer zu glauben. Doch den Zahlen aus dem Deutschen Oldtimer-Index des Verbands der Automobilindustrie (VDA) darf man durchaus trauen. Das Garagengold heißt Capri I.

Die Oldtimer-Preise in Deutschland sind im Jahr 2020 leicht gestiegen. Der Index, den der VDA jährlich veröffentlicht, erreichte einen Punktestand von 2.770. Das entspricht einem Zuwachs von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2019. Er lag damit im Bereich der Inflationsrate.

Die Preise für den Capri I gingen im Zeitraum 2017 bis 2020 buchstäblich in die Luft.

Die Preise für den Capri I gingen im Zeitraum 2017 bis 2020 buchstäblich in die Luft. Foto: Ford Werke

Die Marktentwicklung stellt sich trotz der anhaltenden Pandemiesituation auch zum Stichtag 1. Januar 2021 unauffällig dar. Zwar haben sich einige Modelle deutlich stärker als der Gesamtmarkt entwickelt, das breite Mittelfeld der betrachteten Fahrzeuge zeigt jedoch nur geringe Wertänderungen.

In den Top Ten der Wertzuwächse finden sich gleich acht Fahrzeuge deutscher Hersteller im Betrachtungszeitraum 2017 bis 2020. Dabei ist der Wert des I-ers am deutlichsten gestiegen. Die erste Generation unseres Lieblingsautos legte demzufolge um 94,4 (!) Prozent zu.

Der VW Käfer ist gleich mit zwei Modellen aus verschiedenen Bauperioden in den Top Ten vertreten: Das Cabrio auf Rang zehn hat sich mit 27,5 Prozent zwar weniger stark, aber auf höherem Niveau entwickelt als das früher hergestellte Standardmodell, bei dem es einen Anstieg um 59,8 Prozent gab und das Platz drei hinter dem Pontiac Firebird (plus 63,6 Prozent) belegt.

Die BMW-Baureihen 02 und CS haben sich ebenfalls deutlich entwickelt. Der Null-Zweier stieg um 53,8 Prozent, der CS um 53,5 Prozent.

Es folgen zwei weitere VW-Modelle: Der Golf III, der sich noch früh in seiner Oldtimerentwicklung befindet, verzeichnet eine deutliche Wertentwicklung um 47,7 Prozent, das Nischenmodell VW 181 Kurierwagen stieg um 37,4 Prozent im Wert. Ebenfalls mehr als 30 Prozent Zuwachs in den vergangenen vier Jahren verzeichnet der Trabant (plus 31,3 Prozent) auf Platz neun hinter dem Peugeot 404 (plus 31,9 Prozent).

Der Index gibt eine Trendaussage über die Wertentwicklung von Oldtimern in Deutschland. Die Fahrzeugwerte ermittelt der Bewertungsspezialist Classic-Analytics. Dafür werden 88 repräsentative Fahrzeuge ausgewählt und in Abhängigkeit von ihren Zulassungszahlen gewichtet. Fahrzeuge, die aufgrund ihrer Seltenheit oder ihrer Geschichte besonders teuer gehandelt werden, werden nicht berücksichtigt.

Es zeigt sich: Entscheidend sind eine differenzierte Betrachtung und Bewertung des Zustandes durch einen Experten. Die aktuelle Marktsituation stellt sich stabil dar. Drastische Preiseinbrüche oder gar Panikverkäufe seien nicht zu beobachten, so Classic-Analytics.

Der Deutsche Oldtimer-Index wird seit 1999 berechnet. Ausgehend von einem Basiswert von 1.000 Punkten ist seither eine Wertsteigerung in Deutschland von 177 Prozent zu verzeichnen.

[Quelle: VDA Pressemitteilung vom 21.12.2021 - Foto: Ford Werke]