Am Freitag, 15. November, trafen sich 33 CCD-Mitglieder bei Ford in Köln zur exklusiven Werksführung. Auf dem Programm stand der Besuch der Classic Car-Abteilung sowie eine Fahrt mit dem Besucherzug durch die komplexe Welt der Fiesta-Fertigung. Die Führung war die Einlösung eines Gewinns. 2017 wurden wir bekanntlich als „Bester Ford Club“ mit dem Ford FanAward ausgezeichnet und erhielten diesen Preis.

Treffpunkt für uns Teilnehmer war das Tor 3. Aus den verschiedensten Richtungen reisten die Mitglieder an diesem Tag zum Rhein mit einer spürbaren Erwartungshaltung, der Freude auf ein besonderes Erlebnis. Dort wurden wir von Ute Mundolf (Leiterin Unternehmenskommunikation) und Wolfgang Laufer, „Vater“ der Classic Car-Abteilung, erwartet.

Zwischen gestern und morgen: Die CCD´ler in der Classic Car-Abteilung, die Wolfgang Laufer (2.von links) präsentierte...

Zwischen gestern und morgen: Die CCD´ler in der Classic Car-Abteilung, die Wolfgang Laufer (2.von links) präsentierte...

...und dem Streifzug durch die Produktion des aktuellen Fiesta. Alle Bilder des Tages sind auf der CCD-Homepage zu finden.

...und dem Streifzug durch die Produktion des aktuellen Fiesta.

Der „ewige“ Wolfgang Laufer

Zunächst ging es im Gänsemarsch durch das Tor auf das Werksgelände vorbei an dem Henry Ford-Denkmal mit dem in Stein gemeißelten Motto des Firmengründers („und trotzdem vorwärts“), dann an der Kaimauer zwischen Werkhalle und Rhein entlang. An der nächsten Halle sagten es dann die Beschilderungen: Hier befinden sich das allgemeine Besucherzentrum und die Classic Cars.

Wolfgang Laufer ist zwar längst im Ruhestand, aber noch immer mit pulsierender Leidenschaft bei der Sache. Ohne das jahrelange Engagement des „ewigen“ Wolfgang und seinen unermüdlichen Einsatz als Abteilungsleiter hätte diese einzigartige Sammlung nicht in der Form zustande kommen können, in der sie heute existiert. Mehr als 120 Fahrzeuge sind es inzwischen. Nachdem Laufer im März 1970 seine Anstellung als Kfz-Mechaniker aufgenommen hatte, durchlief er im Werk verschiedene Abteilungen - bis sein Herz ihn schließlich bei den Oldtimern gehalten hat.

In der Halle bleibt dann wohl jedem ambitionierten Ford-Freund die Luft weg. Was sich hier bietet, ist ein Querschnitt der kompletten Ford-Geschichte von der Tin Lizzie - im Volksmund auch „Blechliesel“ genannt - bis zum limitierten Focus RS500 der Neuzeit. Hier wird alles gepflegt, gewartet, aufgearbeitet und restauriert, was das berühmte Ford-Logo trägt.

Dicht an dicht findet man top gepflegte legendäre Fahrzeuge aus dem Motorsport, wie den Capri Gruppe 2-RS, neben Feuerwehrwagen oder dem ersten Fiesta mit niedrigem Kilometerstand. Jedes dieser Autos in den „heiligen Hallen“ hat seine eigene, bewegte Geschichte. Dies macht Wolfgangs Anmerkungen so spannend.

Viele Fahrzeuge sieht man auf Veranstaltungen in ganz Deutschland wieder, so zum Beispiel auf den Classic Days Schloss Dyck als auch auf Messen wie der Techno Classica in Essen oder auf diversen Oldtimerrallyes. Nach circa zwei Stunden beendete Wolfgang Laufer den sehr interessanten Rundgang, den er herzlich und mit ganz viel Humor anführte.

Lob aus der oberen Ebene

Bei Rouladen mit Rotkohl und Getränken im Besucherzentrum wurden die 33 CCD´ler dann von Hans-Jörg Klein begrüßt. Hier lobte Klein, seit dem 1. September 2018 Mitglied der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH für den Geschäftsbereich Marketing und Verkauf, die sehr gute Zusammenarbeit zwischen unserem Verein und dem Konzern in den letzten Jahren. Großen Dank sagte er uns speziell für das jetzt zu Ende gehende 2019 im Zeichen von 50 Jahren Verkaufsstart Capri. Hier hob er die Präsentation während der Techno Classica sowie bei den Classic Days auf Schloss Dyck hervor.

Dieses Lob möchte ich gerne an Euch alle weitergeben. Ohne Eure Beteiligung - manchmal auch äußerst kurzfristig- wäre vieles nicht möglich. Hiermit wurden wir als Club in der Öffentlichkeit sehr positiv wahrgenommen.

Hans-Jörg Klein, Mitglied der Geschäftsführung der Ford-Werke, zeigt dem CCD: Daumen hoch.

Hans-Jörg Klein, Mitglied der Geschäftsführung der Ford-Werke, zeigt dem CCD: Daumen hoch.

1929 wurde der Grundstein für den Bau der Ford-Fabrik auf einem 170.000 Quadratmeter umfassenden Industriegelände gelegt. Im Jahr 1931 hat das Kölner Fahrzeugwerk die Produktion aufgenommen. Seitdem sind rund 17 Millionen Fahrzeuge in Köln-Niehl vom Band gelaufen, davon mehr als acht Millionen Fiesta. Seit 1979 wird der Kleinwagen in Köln gebaut, im Dezember 1986 lief hier der letzte Capri vom Band.

Der Fiesta kurz vor dem Bandablauf.

Der Fiesta kurz vor dem Bandablauf.

Die Fertigung im Norden von Köln zählt mit zu den effizientesten und produktivsten Werken in der gesamten europäischen Automobilindustrie. Ein diffiziles Logistikkonzept sorgt dafür, dass Fahrzeuge über den Rhein auf Schiffen, auf der Schiene und der Straße in ganz Europa verteilt werden. Jährlich laufen hier heute bis zu 350.000 Fiesta vom Band.

Gäste bei der „Hochzeitsfeier“

Das durften wir uns nach dem Mittagessen anschauen. Unsere Tour mit dem Besucherzug führte ins Presswerk, den Rohbau und die Endmontage.

Im Presswerk erlebten wir aus unmittelbarer Nähe unter anderem die riesige Presse, die mit einem Druck von bis zu 2.000 Tonnen Karosserieteile formt. Auf der nächsten Station im Rohbau werden die Karosserieteile aus dem Presswerk zu Rohkarossen zusammengebaut. Hier nehmen die einzelnen Rohkarossen langsam erkennbar die Gestalt des Fiesta an.

In der Endmontage erhielten wir Eindrücke von schlanken Produktionsprozessen sowie über die komplexe Teile- und Lieferlogistik. Ein besonderer Höhepunkt ist die sogenannte „Hochzeit“, jener Schritt in der Fahrzeugmontage, bei dem Fahrwerk und Karosserie zusammenfinden. Zum Abschluss konnten wir sehen, dass jedes einzelne Fiesta-Modell nach dem Bandablauf in der Qualitätskontrolle noch einmal final einen strengen Prüfungsprozess durchläuft.

Es war für uns alle ein sehr schöner interessanter Tag im Ford-Werk Niehl. Den Abschluss bildete noch ein gemütliches Beisammensein und besseres Kennenlernen im Brauhaus Goldener Pflug in Köln-Merheim. Hier wurden noch viele Benzingespräche geführt.

Wolfgang Laufer und Walter Winkler bevorzugen sonst etwas schnellere Oldtimer.

Wolfgang Laufer und Walter Winkler bevorzugen sonst etwas schnellere Oldtimer.

Die Tore zur Classic Cars-Halle auf dem Werksgelände öffnen sich nur für geladene Gäste.

Die Tore zur Classic Cars-Halle auf dem Werksgelände öffnen sich nur für geladene Gäste.

[Fotos: Frank Lehmann & Ford Werke]