Die Ausfahrt 2018 führte den CCD auch nach Alpen. Nicht in die Alpen, der Niederrhein war das Ziel.

Die Ausfahrt 2018 führte den CCD auch nach Alpen. Nicht in die Alpen, der Niederrhein war das Ziel.

Der CCD führt bekanntlich alle zwei Jahre eine Clubausfahrt durch. In diesem Jahr führte uns die zehnte Ausfahrt an den Niederrhein nach Wesel. Die Organisation übernahm zum ersten Mal unser Mitglied Ralf Geisler. Er trat in die großen Fußstapfen des ehemaligen Organisators Bernd Steeg. Um es vorwegzunehmen: Ralf hat die Planungen erstklassig durchgeführt. Die Teilnehmer waren sich einig, dass wir uns auf weitere Ausfahrten unter seiner Regie freuen dürfen. Wir trafen nach und nach am Freitag im Welcome Hotel in Wesel ein, in dem sehr schöne Suiten auf uns warteten.

Die Hotelanlage war ursprünglich, wie wir erfuhren, als Seniorenresidenz geplant, dadurch sind die Hotelzimmer überdurchschnittlich groß und perfekt ausgestattet. Also genau das Richtige für uns „Capri- Senioren“. Der Wettergott hatte dankenswerterweise seine große Klimaanlage eingeschaltet und ließ uns nicht - wie im Sommer 2018 üblich - schmoren. Dank der uns vorher von Ralf zur Verfügung gestellten Informationen über möglichst staufreie Anfahrtsstrecken kamen wir entspannt an unser Ziel, mit Ausnahme von Lutz Bönisch, dessen Capri ein wenig „kränkelte“. Walter Dahmen, alias „Capri-Gott“, kam ihm zu Hilfe und machte das Unmögliche möglich. Lutz konnte am Samstag starten, denn Walter hatte sein fahrbares Ersatzteillager wie immer dabei.

Nach dem obligatorischen Sektempfang durften wir uns an einem reichhaltigen Buffet erfreuen. Am späteren Abend erfolgte die Startnummernvergabe, diesmal auf eine etwas andere Art. Ralf ließ uns verschlossene Tüten ziehen, in denen uns Münzgeld die Startnummer verriet. Wer sich auf das Gewicht der Tüte verließ, lag nicht immer richtig, denn es lagen Cent- und Eurostücke darin.

Die erste „Hammer“-Aufgabe

Nach dem Frühstück ging der erste Teilnehmer um 10 Uhr auf die Strecke. Der Start erfolgte im Zwei-Minuten-Abstand nach Durchführung der ersten „Hammer“-Aufgabe. Hier war weit vorn, wer mit einem „geknickten“ Hammer einen Nagel möglichst weit in ein Brett treiben konnte. Das winklige Schlagwerkzeug knallte übrigens mehr als einmal ohne Berührung des Nagels auf das Holz.

Das Team Weinfurter erwischte bei Startnummernvergabe die 1, dem kleinsten Centstück sei Dank.

Das winklige Schlagwerkzeug (auf dem hinteren Balken liegend) wurde beim Start der Ausfahrt skeptisch beäugt.

Das Team Weinfurter erwischte bei Startnummernvergabe die 1, dem kleinsten Centstück sei Dank. Das winklige Schlagwerkzeug (auf dem hinteren Balken liegend) wurde beim Start der Ausfahrt skeptisch beäugt.

Die Halle des Welcome Hotels in Wesel lädt zu einem solchen Motiv ein. Im Bild: fast alle Teilnehmer der diesjährigen Ausfahrt des Capri Club Deutschland.

Die Halle des Welcome Hotels in Wesel lädt zu einem solchen Motiv ein. Im Bild: fast alle Teilnehmer der diesjährigen Ausfahrt des Capri Club Deutschland.

Doch Berge, doch die Alpen? Nein, nur aufgetürmte Wolken am Niederrhein. Bis auf zwei kurze Schauer kamen die Capri trocken und bei vergleichsweise sehr angenehmen Temperaturen durch den Tag.

Doch Berge, doch die Alpen? Nein, nur aufgetürmte Wolken am Niederrhein. Bis auf zwei kurze Schauer kamen die Capri trocken und bei vergleichsweise sehr angenehmen Temperaturen durch den Tag.

Blick in eine der Hallen des Traktorenmuseums auf dem Sonsbecker Pauenhof.

Blick in eine der Hallen des Traktorenmuseums auf dem Sonsbecker Pauenhof.

Eins, zwei drei - alle Baureihen waren dabei.

Eins, zwei drei - alle Baureihen waren dabei.

Gefahren wurde nach sogenannten „Chinesenzeichen“, die uns nur die Richtung und die zu fahrende Entfernung zwischen den einzelnen Zeichen angaben. Die Betätigung des Tageskilometerzählers wurde hierbei zu einer wesentlichen Aufgabe. Dieses nützliche Ausstattungsdetail – das haben bekanntlich nicht alle zur Verfügung - wurde an diesem Tage wahrscheinlich öfter gebraucht als im gesamten vorausgegangenen Leben unserer Capri. Obwohl wir die chinesische Sprache alle nicht beherrschen, entpuppten sich die Schriftzeichen als durchaus brauchbar. Niemand ging verloren und keiner bekam ein Erinnerungsfoto aus einer Radarüberwachung, da selbst auf diese Details hingewiesen wurde.

Wer erkennt das Getreide?

Unterwegs wurden uns weitere Aufgaben gestellt, bei denen unser Fachwissen gepaart mit Geschicklichkeit im Umgang mit unserem Auto und speziellen Kenntnissen im naturwissenschaftlichen Bereich gefragt war. Es ist schon ein Unterschied, ob man Roggenbrot isst oder das dazugehörige Getreide identifizieren soll. Die Abnahme dieser Prüfungen wurden dankenswerterweise von vielen freiwilligen Helfern durchgeführt.

Zwischendurch wurde unsere Ausfahrt zur Wallfahrt, da an diesem Tage viele Fußgruppen zu einer Glaubensdemonstration unterwegs waren. Die Streckenführung führte uns an vielen landwirtschaftlichen Höfen nebst dazugehöriger Tierwelt vorbei. Manchmal befuhren wir Nebenstrecken, die der eine oder andere normalerweise niemals befahren hätte, denn sie entpuppten sich als Stoßdämpferteststrecken. Dabei wissen wir doch alle, dass unser geliebter Capri keine Stoßdämpfer nötig hat. Man merkte auf jedem Kilometer, dass unser Ralf die Gegend wie die Blattfedern seines gelben Capri kennt. Wir lernten auch die nordrhein-westfälischen Alpen kennen, die wir dort nicht vermutet hätten. Alpen, so heißt der Ort, in dem Annette und Ralf Geisler leben.

Das Traktorenmuseum

Zur Kaffeepause fanden wir uns auf dem Pauenhof in Sonsbeck ein, der sich nicht nur als Lokalität mit sehr leckerem Kuchen, sondern auch als Traktorenmuseum zeigte. Damit wir die uns dort gestellten Bilder-Fragen beantworten konnten, mussten wir zahlreiche Hallen mit noch zahlreicheren Traktoren und sonstigen landwirtschaftlichen Gerätschaften in Augenschein nehmen. Manchen von uns war vorher gar nicht klar, dass es so viele Hersteller und Modelle gibt. Capri-Ausfahrten sind immer wieder lehrreich.

Gegen Ende der Ausfahrtstrecke gab es einen Hinweis, am Zielort ein gekochtes Ei vorzuweisen. Dies hatte zur Folge, dass sich das Personal des nahegelegenen Supermarktes wunderte, warum gerade heute mehr Eier verkauft wurden als in der vergangenen Ostersaison.

Nachdem wir uns beim Abendessen gestärkt hatten, kürten wir die diesjährigen Sieger. Steffi und Eberhard Gerber, die bisher an allen Ausfahrten des CCD teilgenommen haben, waren aber leider nicht unter den Gewinnern. Stattdessen belegten Steffi und Mario Dernst den dritten Platz. Michaela und Stefan Bäumer fuhren auf den zweiten Rang. Elke Hermanowicz und Heinz Arndt sind die Gewinner der Ausfahrt 2018.

„Auch mal in den Rückspiegel sehen!“

Am Ende der Ausfahrt gratulierte Ralf Geisler (Mitte) Elke Hermanowicz und Heinz Arndt zum Sieg bei der CCD-Ausfahrt 2018.

„Auch mal in den Rückspiegel sehen!“ Am Ende der Ausfahrt gratulierte Ralf Geisler (Mitte) Elke Hermanowicz und Heinz Arndt zum Sieg bei der CCD-Ausfahrt 2018.

Abschließend möchten wir uns ganz herzlich bei Annette und Ralf bedanken, die unsere Ausfahrt mit ihren beiden Australian Shepherd begleiteten und uns ein unvergessliches Wochenende bescherten. Die Geislers wohnen übrigens in Alpen, fernab europäischer Gebirgslandschaften, am Niederrhein. Und so haben wir nun auch Alpen in flacher Ausführung in Nordrhein-Westfalen kennengelernt.

[Text: Elke & Gerhard Weinfurter - Fotos: Gerhard Weinfurter, Dirk Appel & Anton Feßler]